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Oberhauser: "Bin in einer anderen Liga gelandet"

Heute Redaktion
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Der mobile Truck hat (zumindest am Vorabend) ausgedient, aus „Daheim in Österreich" wird ab heute das „Studio 2". Moderator Norbert Oberhauser über seinen neuen Job:

Das neue "Studio 2" gilt als Kernstück der "ORF-2-Reform", der Aufbruch in ein „modernisiertes Vorabend-Zeitalter" passiert aus Wien-Liesing, wo auf dem Gelände der Produktionsfirma Interspot dafür ein eigenes kleines Haus errichtet wurde. Wir sahen das "Studio 2 " vorab und haben mit Staatsfunk-Rückkehrer Norbert Oberhauser über seinen neue Aufgabe geplaudert.

"Heute": Nach 12 Jahren beim Privat-TV heißt's "Return to Sender". Was ist dort anders, wo spüren Sie den größten Unterschied?

Norbert Oberhauser: Ich bin jetzt in einer anderen Liga gelandet, in Bezug auf die Außenwirksamkeit. Hier hat alles eine größere Bedeutung. Ich mache eine neue Sendung, es gibt eine Pressekonferenz und es kommen Journalisten.

"Heute": Was bedeutet diese "neue Relevanz" für Ihre Arbeit?

Oberhauser: Bei den Proben meinte der Regisseur ein paar Mal: "Das kannst du nicht sagen." Völlig zu Recht. So etwas war bei Puls 4 kein Thema, da habe ich es einfach gesagt.

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"Heute": Welche Ecke im neuen Studio wird Ihre persönliche Wohlfühlzone? Küchenblock, Couch oder geht's doch lieber raus in den Garten?

Oberhauser: Ich mag prinzipiell Dinge, die mich leicht bis mittelschwer überfordern. Also sollte ich ins Grüne, da hab' ich keinen Plan. Bei mir zuhause wuchern die Tujen.

"Heute": Welches Gefühl sollte sich bei Ihnen nach der ersten Woche im allerbesten Fall einstellen?



Oberhauser: Ich möchte so entspannt wie möglich sein, ganz natürlich in den Wohnzimmern ankommen. Nichts Verkrampftes, nichts Urgiertes. Ich will sagen können: "So bin ich. Mögt mich oder mögt micht nicht." Das ist die Champions League der Moderation.

"Heute": Ist Ihnen das bisher nicht gelungen?

Oberhauser: Doch, es gab Momente und Sendungen. Das hat mit bestmöglicher Vorbereitung zu tun, das habe ich schon gelernt.

"Heute": Sie verließen den Privatsender, weil sie "nicht mehr glücklich" waren – neuer Job war damals noch keiner in Aussicht. Haben Sie gar nicht gezaudert?

Oberhauser: Doch. Meine Frau hat mich sogar kurz für geistig abnorm erklärt. Wir waren keine 20 mehr, hatten zwei Kinder und einen Hauskredit. Aber ich ticke halt so. Ich bin nur wirklich gut, wenn ich dafür brenne. Sonst muss ich es lassen. So alt bin ich auch noch nicht, dass ich 25 Jahre wo dahintümpel, wo ich nicht glücklich bin. Irgendwann kommt der Punkt, wo die Linie überschritten war und es für beide Seiten nicht mehr gepasst hat. Und dann finde ich: Lieber eine Trennung, bevor es hässlich wird. Warum krampfhaft zusammenbleiben?

"Heute": Sind Sie jetzt glücklicher?

Oberhauser: Ja. Und ich gehe ehrfüchtiger an die Sache heran. Ich hab keine großen Ambitionen, die Welt einzureißen sondern freue mich einfach im Hier und Jetzt, dass ich das machen darf. Da war ich früher ganz anders.

Und das ist im Magazin (17.30 Uhr, wochentags) neu:

- Studio 2: 130 festverbaute Quadratmeter beherben Couchecke und Küchenblock, die Terrasse und der Garten ermöglichen zudem Außenaufnahmen. Und was stand vorher an diesem Platz? „Nur ein Baum!"

- Moderatoren: Norbert Oberhauser (bis 2016 PULS 4) und Verena Scheitz bzw. Birgit Fenderl und Martin Ferdiny (Spitzname „Eisprinzessin", rutschte auf Gefrorenem aus und kam mit malträtierem Gesicht zum Pressetermin Ende Dezember) moderieren alternierend im Wochenrhythmus. Zudem sind Ausgaben mit beiden Damen geplant.

- Inhalte: Der Fokus liegt auf "Constructive News" ("g'scheite Inhalte servieren") – einem bunten Themenmix aus Unterhaltung, Kultur und Service in 3- bis 5-Minuten-Taktung. "Das gibt Zeit, um in die Tiefe zu gehen". Tagesaktuelles wird im Anlassfall eingearbeitet, Live-Schaltungen etc. inklusive. "Das muss Platz haben!"

- Publikum: Live gibt's keines, TV-Seher erreichen die in die Sendung geladenen Experten danach aber 30 Minuten lang telefonisch.

- Gäste: Wiederkehrende Profis (u.a. "Heute"-Redakteurin Marion Nachtwey als Society-Expertin) geben Tipps zu den Bereichen Gesundheit, Garten, Lifestyle, Hundetraining. Und. "Durch das neue fixe Studio können Gäste nun auch spontan eingeladen werden, das war im TV-Truck nicht möglich."

- Quote: Zahlen werden keine genannt, fix ist aber: "Die aktuelle Performance (Schnitt: 350.000 Fans Mo. bis Fr., Anm.) soll verbessert werden!" Auch das Zielpublikum soll längerfristig breiter werden.

Die Highlights der Auftakt-Folge

Heute präsentieren Verena Scheitz und Norbert Oberhauser um 17.30 Uhr in ORF 2 erstmals das neue ORF-2-Vorabendmagazin „Studio 2", zu Gast sind u. a. Birgit Fenderl und Martin Ferdiny, die ihr gemeinsames Moderationsdebüt am 14. Jänner geben werden.

Erster "Studio 2"-Stargast ist Thomas Stipsits

Er gilt momentan als "Geheimwaffe" für jede neue Komödie, ist singender Kabarettist, Familienvater und derzeit mit den "Stinatzer Delikatessen" auf den österreichischen Kabarettbühnen zu Gast. Für den ersten musikalischen Live-Auftritt in "Studio 2" sorgt der junge Niederösterreicher und musikalische Shootingstar Alexander Eder, der durch seine ungewöhnlich tiefe Stimme bekannt wurde.

Mit dem Förster im Schutzwald

Im Wirtschaftstalk gibt der interimistische Leiter der "ZiB"-Wirtschaftsredaktion, Georg Ransmayr, einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2019. "Studio 2"-Außenreporter Jan Matejcek meldet sich live aus Gmunden, wo er mit einem Förster der Österreichischen Bundesforste einen Schutzwald besucht und erklärt, wie sich die Trockenheit der vergangenen Jahre auf den Wald auswirkt.

Marcus Wadsak und der Glimmstengel

Jeder zweite Raucher nimmt sich über den Jahreswechsel vor, mit dem Qualmen aufzuhören; "Studio 2" hat einen Raucher "aufgespürt", der das geschafft hat: Wetter-Moderator Marcus Wadsak. Er erzählt, wie er es geschafft hat. Willi Resetarits hat am Wochenende ausgiebig mit seinen Ex-Bandkollegen, mit den Musikern seines Vertrauens und mit Familie in der Stadthalle seinen 70. Geburtstag gefeiert. "Studio 2" war mit der Kamera dabei. In der neuen Beitragsreihe "Balsam für die Seele" geben Expertinnen und Experten Tipps, wie man mit einfachen Mitteln sein seelisches Gleichgewicht findet.

S geht's diese Woche weiter

Zu Gast in der ersten Sendungswoche sind weiters Volksopern-Direktor Robert Meyer und der neue "ZiB 2 am Sonntag"-Moderator Martin Thür. "ZiB"-Innenpolitikchef Hans Bürger informiert über die politischen Highlights des kommenden Jahres, Dr. Sebastian Sporn, Facharzt für Chirurgie, über Reflux, Kultur-Redakteurin Teresa Vogl besucht die Künstler von Gugging. Hundetrainer Florian Günther alias "Der Hundeflo" gibt Tipps im Umgang mit Hunden, und Dr. Fritz Treiber vom Geschmackslabor der Karl-Franzens-Universität Graz blickt hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie.