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Nordkalotte

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

In Die Nordkalotte beschreibt Peter Nestler den kulturellen Überlebenskampf der 30.000 Lappen, deren größte Bevölkerungsgruppe in Nordnorwegen lebt.

Weitere Familien siedeln in Nordschweden, Nordfinnland und auf der (ex-)sojwetischen Halbinsel Kola. Nestlers Film ist eine sensible Studie der archaischen Lebensformen der Lappen; ein Hohelied auf eine karge, gleichwohl reizvolle Landschaft; schließlich eine zornige Abrechnung mit der Industriegesellschaft, die auch diese abgelegene Region Europas mit Großprojekten überzieht und das ökologische Gleichgewicht dem Profitkalkül opfert.

Anfang des Jahrhunderts waren noch fast alle Lappenfamilien Nomaden. Sie lebten von der Rentierzucht, von Jagd, Fischfang und Handel. Heute müssen sie sich mehr und mehr den zivilsatorischen Zwängen beugen - unter anderem dem Assimilationsdruck durch konkurrierende Bevölkerungsgruppen, für die die lappische Kultur das Stigma der Rückständigkeit, der Minderwertigkeit, des Fremden und Unnützen hat.

Nestler beschreibt in seiner Dokumentation vor allem das Naturverständnis der Lappen, das nicht auf die Unterwerfung der Natur zielt, sondern auf eine spirituelle Harmonie zwischen Mensch und Schöpfung.