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Nordkoreanische Attentäter trainierten Giftmord-Ansc...

Die malaysischen Ermittler suchen einen nordkoreanischen Diplomaten, der ebenfalls in den Angriff auf Kim Jong-uns Halbbruder verwickelt sein soll

Heute Redaktion
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Surveillance footage purportedly showing attack on Kim Jong Nam released
— CGTN (@CGTNOfficial)

Unter acht verdächtigen Nordkoreanern im Fall Kim Jong-nam ist nach Angaben der malaysischen Polizei auch ein Mitarbeiter der Botschaft des Landes. Die Attentäterinnen selbst hatten den Anschlag trainiert.
Bei dem Gesuchten handelt es sich dabei um den Zweiten Sekretär der nordkoreanischen Botschaft, teilte der malaysische Polizeichef des Landes, Khalid Abu Bakar, am Mittwoch mit.

Es werde vermutet, dass er sich noch in Malaysia aufhalte. Ein weiterer Nordkoreaner sei in Gewahrsam genommen worden, drei weitere noch auf der Flucht. Vier seien vermutlich am Tag des Todes von Kim Jong-nam zurück nach Nordkorea gekehrt.

Nordkorea zu Zusammenarbeit aufgerufen

Malaysische Ermittler hätten Pyongyang aufgefordert, die Verdächtigen zu suchen und zurück nach Malaysia zu überstellen. Abu Bakar bestätigte nicht, dass die nordkoreanische Regierung hinter dem mutmaßlichen Giftmord an Kim Jong-nam steckte. Aber es sei klar, dass Nordkoreaner in den Fall involviert seien.

Der Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers war vergangene Woche plötzlich gestorben. Videoaufnahmen vom Flughafen Kuala Lumpur zeigen, wie zwei Frauen sich in Kims Richtung bewegten. Eine drückte ihm von hinten etwas auf das Gesicht. Dieser klagte daraufhin über Schwindel und war wenige Stunden später tot.

Die beiden Frauen hätten den Anschlag laut Bakar in einem örtlichen Einkaufszentrum trainiert. Sie wussten exakt, was sie taten, denn eine von ihnen ging nach der Tat sofort auf eine Toilette, da sie sich das Gift von ihren Händen waschen musste.

Welches Gift sie dabei verwendet haben könnten, ist unklar. Auch Toxikologen rätseln, wie die beiden Frauen Kim eine tödliche Substanz ins Gesicht gedrückt haben sollen, ohne selbst dabei zu Schaden zu kommen. Spekuliert wird, dass es vielleicht ein Nervengas oder Ricin gewesen sein könnte.

Autopsie brachte keine Klärung

Polizeichef Abu Bakar erklärte, die zwei verdächtigen Frauen seien für entsprechende Angriffe trainiert gewesen. Sie seien erprobt darin gewesen, jemandem eine giftige Substanz ins Gesicht zu schmieren und dann die Hände zu waschen.

Eine Autopsie von Kim Jong-nam hatte unterdessen keine Ergebnisse gebracht. Es seien keine Anzeichen für einen Herzinfarkt und auch keine Einstiche gefunden worden, sagte der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde Malaysias, Noor Hisham Abdullah, am Dienstag.