Norwegen trennt sich von Firmen-Beteiligungen

Die norwegische Regierung will Unternehmensbeteiligungen des Staates in Milliardenhöhe verkaufen, um die Privatwirtschaft zu stärken. Der norwegische Staat könnte so mehr als 46 Milliarden Kronen (rund 5,5 Milliarden Euro) einnehmen.

Unter anderem schlug das zuständige Ministerium dem Parlament am Freitag vor, die Anteile an dem Telefonanbieter Telenor von knapp 54 - und dem Rüstungskonzern Kongsberg von etwas mehr als 50 auf 34 Prozent reduzieren.

"Das kann sowohl Telenor als auch der Kongsberg Gruppe Möglichkeiten eröffnen, die sie heute nicht haben", sagte Wirtschaftsministerin Monica Maeland dem norwegischen Rundfunk. Für die Verkaufspläne gebe es keine kurzfristigen Gründe. Die Regierung wolle den direkten Besitz des Staates mit der Zeit immer weiter verringern. "Privateigentum sollte die Regel sein, und Staatseigentum besonders begründet werden", erklärte Maeland in einer Mitteilung.

Mitterechts-Regierung will weitere Privatisierung

Die (Fremskrittspartiet) schlug dem Parlament für den Staatshaushalt für 2015 auch vor, sich ganz oder teilweise von Staatsanteilen an acht weiteren Unternehmen zu trennen. Auf der Liste stehen etwa die kriselnde skandinavische Fluggesellschaft SAS und das Bahn-Unternehmen Baneservice.

 
Der Staat ist der größte Eigner in Norwegen und hält unter anderem ein Drittel der an der Osloer Börse notierten Werte - besitzt aber auch eine Reihe nicht börsennotierter Unternehmen teilweise oder ganz. Die Regierung wolle bei der Privatisierung keine "Eile" an den Tag legen, erklärte Maeland. "In der vorhersehbaren Zukunft wird Norwegen erhebliches Staatseigentum haben." Seit einiger Zeit ist - statistisch gesehen -  jeder Norweger dank des staatliche Öl-Fonds Millionär .