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Norwegen will die Anti-Tesla-Steuer einführen

In Sachen Elektroautos ist Norwegen ein Vorzeige-Land. Umso erstaunlicher, dass die Regierung dem Tesla-Boom einen Riegel vorschieben will.

Heute Redaktion
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 Tesla-Chef Elon Musk ist eigentlich ein Fan von Norwegen. Kein Wunder: In keinem anderen Land der Welt ist der Anteil von Ökoautos höher, auch die Tesla-Modelle boomen. Doch seine Freude dürfte sich gerade trüben.
Tesla-Chef Elon Musk ist eigentlich ein Fan von Norwegen. Kein Wunder: In keinem anderen Land der Welt ist der Anteil von Ökoautos höher, auch die Tesla-Modelle boomen. Doch seine Freude dürfte sich gerade trüben.
Bild: Reuters

Es ist ein Schlag ins Gesicht von Tesla-Chef Elon Musk: Ausgerechnet Norwegen, der Musterschüler in Sachen Elektroautos, will eine Anti-Tesla-Steuer einführen.

Zwar nennen die norwegischen Behörden den Namen des US-Herstellers nicht konkret. Doch offenbar sollen Käufer besonders schwerer E-Autos künftig tiefer in die Taschen greifen. Und das betrifft vor allem die Modelle von Tesla, wie es in einem Artikel der "Welt" heißt.

Elektro-Boom in den Griff kriegen

Mit der Steuer soll der leichteste Tesla, das Model S mit der geringsten verfügbaren Reichweite, umgerechnet rund 750 Euro teurer werden. Der Preis für das schwere Model X könnte sogar um rund 7500 Euro anziehen.

Norwegen will mit seinen Plänen offenbar versuchen, den Elektroauto-Boom im Land besser in den Griff zu bekommen und mehr Kontrolle darüber zu haben, welche Art Öko-Wagen auf die Straßen kommt.

Schlechte Ökobilanz bei Tesla-Akkus

Grund für die Steuer könnte auch eine schwedische Studie sein, die in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen sorgte, schreibt die "Welt" weiter. Die Studie kam zum Schluss: Die Klimabilanz von E-Autos ist aufgrund der extrem energieintensiven Akkuproduktion erst nach mehreren 10'000 Kilometern positiver als die eines klassischen Verbrennungsmotors.

So können die besonders schweren Batterien von Tesla zwar eine deutlich größere Reichweite bieten als die Konkurrenz. Doch entsprechend schlechter fällt gleichzeitig die Ökobilanz aus.

Norwegen fährt auf Tesla ab

Erstaunlich ist, dass ausgerechnet Norwegen eine solche Steuer plant. In keinem anderen Land der Welt ist der Anteil von Öko-Autos höher. Auch Tesla boomt: Im letzten Jahr verkaufte der Elektroauto-Pionier allein in Norwegen 3500 Wagen, der Marktanteil lag bei 2,3 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Quote mit 1900 verkauften Tesla-Modellen bei 0,1 Prozent.

Auch in diesem Jahr stürzten sich die norwegischen Käufer auf Tesla. Im September verkauften die Amerikaner in dem skandinavischen Land fast so viele Auto wie der Marktführer Volkswagen.

(red)