Beim Spielen auf der Hundewiese entdeckte Hovawart "Herkules" einen gepunkteten Ball, verschwand damit im Dickicht und schupps, war es geschehen.
Die meisten Helden der griechischen Mythologie haben eine bestimmte, kleine Schwäche, die sie letztendlich zu Fall bringt. Bei Hovawart-Rüden "Herkules" sind es Bälle. Der junge Hund hat sie nämlich zum Fressen gern. Und das wurde ihm jetzt beinahe zum Verhängnis. Die Rettung in letzter Sekunde kam durch eine minimal-invasive Heldentat von Tierarzt Christian Quehenberger aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling).
Doch was war passiert?
Beim Spielen auf der Hundewiese am Laaerberg am Südrand Wiens entdeckte "Herkules" einen faustgroßen, weiß gepunkteten Ball. Und schon war es um ihn geschehen: Der Rüde schnappte sich das Spielzeug, verschwand damit ins hohe Gras und kam kurz darauf wieder zu seinem Herrl Marcus P. zurück – ohne Ball.
"Ich habe dann noch zehn Minuten den Ball gesucht aber nicht mehr gefunden, daher war der Verdacht nahe, dass er ihn gefressen hat. Leider hat er das schon öfter gemacht, jedoch sind die Bälle immer verdaut herausgekommen", berichtet P.
Operation mit Endoskop in Tierklinik
Doch diesmal verlief die "gesunde Jause" nicht so optimal: Am Tag darauf begann "Herkules" sich zu übergeben, Herrl Marcus P. wandte sich verzweifelt an das Team der Tierklinik Quehenberger, wo man beschloss, den Ball minimal-invasiv – also per Endoskop – zu entfernen.
Ein schwieriges Unterfangen, denn zum Einen muss der Gegenstand im Magen erst einmal erwischt werden, zum Anderen muss die Narkose so "leicht" dosiert werden, dass sich der Mageneingang auch öffnet, wenn der Ball herausgezogen wird.
Eine Stunde lang tüftelte Veterinärmediziner Christian Quehenberger herum, bis der Plastikball erfolgreich entfernt werden konnte.
"Herkules" war bereits fünf Minuten nach der Operation wieder wohlauf, der Appetit auf Bälle dürfte ihm jetzt aber vergangen sein.