Österreich

Notruf NÖ koordinierte fast 291.000 Notfalleinsätze

Notruf NÖ hat im Vorjahr 290.936 Notfallrettungseinsätze koordiniert. 263.000 Notrufe wurden bearbeitet.

Heute Redaktion
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Am Donnerstag wurde in einer Pressekonferenz in St. Pölten Bilanz gezogen. Für heuer ist geplant, dass Dokumentationen bei Rettungseinsätzen und Krankentransporten elektronisch erfolgen. Ein Akutversorgungsregister soll künftig anzeigen, welches Krankenhaus aktuell das geeignetste für den Patienten ist.

Mit dem Projekt "paperless event" sollen bei Rettungseinsätzen und Krankentransporten handschriftliche Transportberichte und Patientendokumentation auf Papier nicht mehr nötig sein. Auch die Abrechnung soll elektronisch durchgeführt werden. Klinikmitarbeiter sollen auf die Daten des Patienten zugreifen können. Datensicherheit und -schutz "ist ein Riesenthema und ein wesentlicher Punkt in der Umsetzung", erklärte Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich.

Außerdem soll ein Versorgungsregister für Akutpatienten erstellt werden, in das die niederösterreichischen Kliniken sowie Krankenhäuser in Wien und im Burgenland eingebunden werden. Die Bettensuche "sollte damit endgültig der Vergangenheit angehören", sagte Chwojka.

Vier Millionen Kundenkontakte

Die Bilanz 2017 von Notruf NÖ weist insgesamt vier Millionen Kundenkontakte auf: Davon sind 1,5 Millionen persönlich geführte Telefonate und 2,5 Millionen automatisiert verarbeitete Anrufe und Meldungen, zum Beispiel elektronische Transportanmeldungen. An starken Tagen habe es mehr als 1.000 Notrufe gegeben, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Von den Notfallrettungseinsätzen wurden fast 44.000 mit bodengebundenen Notarztteams und 4.000 von der Christophorus-Flugrettung durchgeführt. Zwei Drittel der Notfälle betrafen akute Erkrankungen (Herz-Kreislauf, Atemnot, Schlaganfall, Bewusstseinsstörungen), dahinter folgten Stürze und Verletzungen. Knapp 6.000 Verkehrsunfälle mit Verletzten wurden verzeichnet. Außerdem wurden fast 806.000 Krankentransporte koordiniert.

Notruf-App für Gehörlose

Der NÖ Ärztedienst bearbeitete 2017 über 66.200 und die telefonische Gesundheitsberatung 1450 laut der Bilanz 15.800 Anrufe. Die Psychologen und Psychotherapeuten des Akutteams NÖ verzeichneten 668 Ereignisse. Für die Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes und des ASBÖ gab es 860 Einsätze. Seit dem Start der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 am 7. April des Vorjahres wurden bisher mehr als 20.000 Anrufe verzeichnet, so Chwojka.

Geplant ist für heuer neben einer Ausweitung der mobilen Sozialarbeit auch eine Notruf-App speziell für Gehörlose. 2018 steht für Notruf NÖ auch die Re-Akkreditierung der extern vergebenen Qualitätsauszeichnungen "Centre of Excellence" der Internationalen Akademie für Notrufbearbeitung und "Certificate of Quality Standard" der europäischen Gesellschaft für Notrufnummern an. Notruf NÖ erfülle als weltweit erste und bisher einzige Leitstelle beide Standards, so der Geschäftsführer. (red)