Österreich

Notruf per E-Mail: Paar im Dunkeln von Berg gerettet

Zwei Kletterer saßen am Dienstag am Dachstein fest. Weil sie zu wenig Handyempfang hatten, schickten sie ihren Notruf per E-Mail.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Ein 26-jähriger Deutsche und seine 29-jährige Begleiterin aus Österreich waren am Dienstag am Dachstein unterwegs. Sie kletterten in den Dachsteinsüdwänden über die Kletterroute "Maixkante" hinauf zum Hohen Dirndl.

Die Route mit der Schwierigkeitsstufe fünf ist lang und anspruchsvoll, definitiv nichts für Anfänger. Gegen 19 Uhr erreichten sie den Gipfel. Beim Abseilen jedoch gerieten sie in Bergnot.

Auf dem Weg zum Hallstätter Gletscher fanden sie beim letzten Abseilstand keinen Haken mehr. Ihr Seil konnte nirgends befestigt werden.

Euro-Notruf
Falls Sie keinen Handyempfang haben, schalten Sie das Mobiltelefon aus und wieder ein. Anstatt ihres Zugangscodes geben sie gleich direkt den Euro-Notruf 112 ein. Das Handy sucht nun ein anderes verfügbares Netz und verständigt die nächstgelegene Polizeidienststelle.

Das alpine Notsignal
Sollte auch das nicht erfolgreich sein, wenden Sie das alpine Notsignal an. Dazu machen sie sich etwa alle zehn Sekunden mit einem sichtbarem oder hörbarem Signal bemerkbar (Rufen, Licht,..). Wiederholen Sie dies eine Minute lang, dann machen Sie eine Minute Pause. Und wieder von vorne.

Kein Empfang

Dann der nächste Schock: Keiner der beiden hatte vernünftigen Handy-Empfang. Ein Telefonanruf war unmöglich - und es wurde langsam dunkel.

Wer der beiden schließlich die zündende Idee hatte, ist nicht überliefert. Das Paar versuchte jedoch sein Glück und sandte eine E-Mail an einen Bekannten in Deutschland. Und tatsächlich: Sie ging durch.

Der Bekannte reagierte glücklicherweise prompt auf die dringende Elektro-Post und verständigte gegen 21 Uhr die österreichischen Einsatzkräfte.

Wärmebild

In der Dunkelheit rückten die Helfer aus, um die beiden Kletterer zu finden. Ein Hubschrauber konnte die beiden per Wärmebildkamera orten und unversehrt ins Tal zurückbringen.

(red)