Österreich

Notstopp-Missbrauch: Ein Fall pro Tag

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:53

Im Jahr 2012 wurden bis Ende Oktober bereits 311 Fälle gemeldet, in denen Notstopp-Einrichtungen wie etwa eine Notbremse oder Notrufstelle missbräuchlich verwendet wurden. Die Übeltäter lassen sich auch nicht von angedrohten Strafen und Anzeigen zurückschrecken.

Im Jahr 2012 wurden von den Wiener Linien bis Ende Oktober bereits 311 Fälle gemeldet, in denen Notstopp-Einrichtungen wie Notbremsen oder Notrufstellen in U-Bahnen missbräuchlich verwendet wurden. Den Übeltätern drohen Strafen und Anzeigen.

Wichtige Sicherheitseinrichtungen, wie Notbremsen und Notrufstellen in den U-Bahnstationen und allen Schienenfahrzeugen, können im Notfall Leben retten. Leider werden diese Einrichtungen auch immer wieder missbräuchlich verwendet. Waren es 2011 noch rund 240 Fälle, wurden im Jahr 2012 bereits 311 missbräuchliche Zugnotstopp-Betätigungen gezählt.

Bei knapp 20 Prozent der Fälle kam es in weiterer Folge zu einer Verzögerung im Linienbetrieb von über fünf Minuten - zum Ärgernis der anderen Fahrgäste. Die Zahl der Missbrauchsfälle in Bezug auf das Ziehen der Notbremsen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angewachsen.

93 Euro Strafe und Anzeige drohen

Abseits der Auswirkungen auf den Fahrbetrieb zieht der Missbrauch von Notrufeinrichtungen auch für den Verursacher Folgen nach sich: Die Gebühr für unsachgemäße Betätigung des Zugnotstopps bzw. der Notrufeinrichtung beläuft sich auf 93 Euro. Nicht miteingerechnet sind mögliche weitere Folgekosten. Der Missbrauch ist zudem im Notzeichengesetz geregelt und wird von den Wiener Linien auch zur Anzeige gebracht.

Wer "zum Spaß" den Zugnotstopp betätigt, sorgt nicht nur für Betriebsstörungen und unnötig verlängerte Intervalle: Bereits gezogene Notbremsen müssen rückgestellt werden und stehen bis dahin für wirkliche Notsituationen nicht zur Verfügung.

50 Euro für Verunreinigungen

Aber auch verunreinigte Fahrzeuge können zu längeren Wartezeiten führen: Diese werden für Reinigungsarbeiten eingezogen, Züge müssen ersatzweise eingeschoben oder im schlimmsten Fall komplett gestrichen werden. Bei den Wiener Linien wurden im Jahr 2012 bisher rund 150 solcher Fälle erfasst. Für die Reinigung werden 50 Euro in Rechnung gestellt.

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