Szene

Nova-Rock: Rammstein entflammte Fans

Heute Redaktion
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Am Freitag hatte das lange Warten auf das Nova Rock endlich ein Ende. Bei strahlend schönem Wetter startete das Festival. Bevor Rammstein am späten Abend am Programm stand, brannten einige noch eher unbekannte Bands ein Feuerwerk auf der Bühne ab.

Im burgenländischen Nickelsdorf ist mit dem Auftritt von Headliner Rammstein in der Nacht auf Samstag der erste Tag des Nova Rock Festivals zu Ende gegangen. Die Show in wenigen Worten: Feuer, Feuer, noch mehr Feuer. Was die deutsche Band wohl ohne Pyrotechnik machen würde? Ihre brachialen Songs etwas steif runterspielen. Und das Publikum? Ohne Herzinfarkt-Alarm einem vermutlich recht langweiligen Konzert lauschen. Aber glücklicherweise gibt es ja die Pyrotechnik und so entpuppt sich - wenn auch nicht neu - eine Rammstein-Show wie auch am heurigen Nova Rock als krönender Abschluss eines ersten Festivaltages.

Neben Feuer gab es da auch noch Rauch und fragwürdige Outfits: Sänger Till Lindemann schwebte von oben auf die Bühne herab - und zwar eingehüllt in ein kesses rosa Fell-Jackerl. Welches plüschige Haserlkostüm eines der verkleidungslustigen Festivalbesucher da wohl dran glauben musste? Und um dem Frontmann in nichts nachstehen zu müssen, zeigte sich auch Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz von seiner femininen Seite - im Glitzer-Zweiteiler.

Ebenso wie bei der altbekannten Pyro-Show gab es auch in der Auswahl der - gut funktionierenden - Songs kaum etwas Neues: Mit "Ich tu dir weh" startete die Band, mit Pussy als Zugabe war der flammende Auftritt zu Ende. Dazwischen "Keine Lust", "Feuer frei!" und ganz besonders geschmackvoll "Mein Teil" - mit Lindemann als blutverschmierter Fleischhauer. Wer Rammstein zum ersten Mal gesehen hat, fühlte sich bestimmt gut unterhalten. Ansonsten gilt: Rammstein ohne Überraschungen.

Thirty Seconds To Mars

Ähnlich verhielt es sich auch beim Headliner Thirty Seconds To Mars auf der Red Stage. Jö, eine Österreich-Flagge, die der ach so schöne Jared Leto da in seinen Händen hielt. Zum Auftakt "Closer To The Edge", das vom größtenteils weiblichen Publikum mitgesungen wurde. "Jump, jump" forderte Leto laufend auf und tauschte Hüpfspaß gegen Stimmgewalt. Der aktuelle Song "Up In The Air" - danke an die TV-Werbung, dass auch dieser Titel tadellos mitgesungen werden konnte - war ebenfalls am Start. Im Endeffekt für die Besucherinnen ein netter Auftritt und im recht schwachen Red-Stage-Line-Up wohl doch noch ein positiver Ausreißer.

Am zweiten Festivaltag sollten u.a. die vom Rock wenig infizierten Deichkind, Bauchklang und Gentleman auftreten. Absolutes Festival-Highlight am Samstag: Kiss - mit einer vom Veranstalter bereits angekündigten "Bombastshow".

Sanitäter im Dauereinsatz

Die Sanitäter des Roten Kreuzes waren im Großeinsatz. "Seit gestern, Donnerstag - dem Anreisetag - haben wir 539 Behandlungen durchgeführt. Die Gründe dafür waren Verletzungen beim Zelt aufbauen, Umknicken weil das falsche Schuhwerk angezogen wurde, Sonnenbrand und Dehydration, weil der Spritzer und das Bier besser schmecken als simples Wasser. Zwölf Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, sind aber alle wieder zurück am Gelände", sagte Pressesprecher Thomas Horvath.

Wer sich nicht selbst verpflegt, muss tief in die Geldbörse greifen. Der Kebap kostet seine fünf Euro, einen Hotdog gibt's aber schon um drei Euro, während man für gegrillte Hendlhaxerl sechs Euro löhnen muss. Neben Fast-Food wird auch die "erschreckend gesunde" Jause - etwa ein Couscous-Salat im Becher um 3,50 Euro - angeboten.