Wirtschaft

Novomatic muss Spieler 107.000 Euro zurückzahlen

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Der OGH hat entschieden: Ein Glücksspieler erhält jetzt mehr als 107.000 Euro zurück, weil er sein Geld an illegal aufgestellten Automaten verspielt hatte.

Bis zum Obersten Gerichtshof (OGH) wurde der Fall um die Spielautomaten im Wiener Prater von Novomatic hochgespielt. Nun ist die rechtskräftige Entscheidung gefallen: Der Konzern muss einem Mann das verspielte Geld zurückzahlen.

Novomatic soll dem Kläger nun sämtliches Geld inklusive Zinsen rückerstatten – wie der "ORF" berichtet, geht es um einen Streitwert von mehr als 107.000 Euro.

Der Prozess zieht sich nun schon seit 2013 durch die Instanzen. Erst hatte das Landesgericht Wiener Neustadt zugunsten des Klägers entschieden, bei der Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Wien fiel ein gegenteiliges Urteil. Dieses wurde nun durch den OGH aufgehoben.

Automaten illegal

Zentraler Angelpunkt der Urteilsfindung war die Legalität der durch Novomatic aufgestellten Automaten in den Admiral Prater Casinos. Die Geräte und deren Genehmigung fallen unter die Richtlinien für kleines Glückspiel. Weil aber höhere Einsätze und Gewinne als erlaubt möglich gewesen wären, wurden diese trotz ursprünglicher Genehmigung durch die zuständige Wiener Magistratsabteilung (MA 36) nun rückwirkend für illegal erklärt. An diesen Automaten verzocktes Geld kann also nachträglich wieder eingefordert werden.

Novomatic selbst übte in einer Aussendung harsche Kritik am OGH-Urteil. Die Automaten hätten allen gesetzlichen Anforderungen entsprochen und seien mehrfach durch die Stadt Wien überprüft worden.

(red)