Niederösterreich

Novum nach Tierskandal! Kontrollsystem für Mastbetriebe

Nach den Missständen in einem Mastbetrieb, soll ein neues Kontrollsysteme kommen. FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl setzt auf ein "Vier-Augen-Prinzip".

Tanja Horaczek
Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
VGT

Die Fotos vom Mastbetrieb in St. Pölten-Land schockten ganz Niederösterreich. Verendete und sterbende Tiere sowie Rinder in Fäkalien wurden in einem Video festgehalten - mehr dazu hier. Der für Tierschutz zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) will nun zusätzlich zu den normalen Kontrollen ein eigenes System ins Leben rufen.

"Schwarze Schafe bringen ganzen Berufsstand in Kritik"

"In der landwirtschaftlichen Tierhaltung kommt es immer wieder zu Fällen, wo einige schwarze Schafe einen ganzen Berufsstand in die Kritik bringen können", teilt Waldhäusl in der Pressekonferenz mit. Er ist der Meinung, dass durch ein zusätzlichen Kontrollsystem diese heraus gefiltert werden können.

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    Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
    Verein gegen Tierfabriken (VGT) ortet Missstände in einem Mastbetrieb im Bezirk St. Pölten-Land.
    VGT

    Denn eine Schwachstelle des bestehenden Systems liegt darin, dass es passieren kann, dass Betriebe, die nicht an einem Qualitäts-Programm teilnehmen, ein paar Jahrzehnte nicht kontrolliert werden. Mit dem neuen, zusätzlichen Modell, welches erstmals in Österreich eingerichtet wird, wird seitens des Landes eine eigene Kontrollschiene mit Kontrollorganen installiert.

    "In jedem Viertel gibt es ein zusätzliches Kontrollorgan. Das muss kein Tierarzt sein."

    "In jedem Viertel soll es künftig ein Tierschutz-Kontrollorgan geben. Das wird kein ausgebildeter Tierarzt, sondern eine Person mit Fachqualifikation. Diese Kompetenz könnte unter anderem auch mit dem Abschluss des Moduls Tierschutz des Uni-Lehrganges „Tierärztliches Physikat“ erworben werden. Die Kontrollorgane sind dann berechtigt, als Sachverständige mit Betretungsrecht Betriebe zu kontrollieren", informiert der Tierschutz-Landesrat.

    Und so soll es in der Praxis dann aussehen: Wenn ein Kontrollorgan Missstände feststellt, gibt es nach der Meldung eine weitere Kontrolle nach dem "Vier-Augen-Prinzip". Dies bedeutet, dass der Amtstierarzt und das Kontrollorgan gemeinsam den betroffenen Betrieb kontrollieren. Was danach zu geschehen hat, bleibt natürlich weiterhin in der Kompetenz der Bezirksverwaltungsbehörde.

    Spreu vom Weizen trennen

    "Mit dem Landeskontrollsystem soll die Spreu vom Weizen getrennt werden. Bauern, die ordentlich arbeiten und den Tierschutz achten, dürfen nicht wegen einiger schwarzer Schafe in der Kritik stehen. Beim artgerechte Umgang mit Tieren muss der Tierschutz gesichert sein", schließt Waldhäusl ab.