Niederösterreich

Null Info! Verwirrung um Sommer-Öffnungszeiten im Kiga

Das Land verringert die Sommer-Schließzeit der Kindergärten von drei auf eine Woche. "Wir haben noch keine Info bekommen", ärgert sich nun eine Mama. 

Isabella Nittner
Die Schließzeiten im Sommer wurden von drei auf eine Woche reduziert.
Die Schließzeiten im Sommer wurden von drei auf eine Woche reduziert.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Im September 2022 kündigte die niederösterreichische Landesregierung eine große Kinderbetreuungs-Offensive an. Kurzum: Ab Herbst 2024 sollen Kinder schon ab zwei Jahren in den Landes-Kindergarten gehen können, eine externe Betreuung soll auch für kleinere Kinder gratis sein (Stichwort Krippe oder Tagesmutter), die Gruppengröße wird reduziert, um bessere Betreuung zu ermöglichen, zudem werden ab 2023 die Schließtage im Sommer gekürzt. Konkret: Anstatt drei Wochen, ist der Kindergarten künftig nur noch eine Woche geschlossen.

Das Land Niederösterreich investiert in die Neuerungen bis 2027 750 Millionen Euro. 

Gemeinden müssen einspringen

Doch so einfach, wie das alles klingt, ist es nicht. Der Grund: Für die Infrastruktur – sprich: die Gebäude, in denen die Kindergärten untergebracht sind – sind die Gemeinden zuständig, ebenso finanzieren die Gemeinden rund die Hälfte des Personals. Für die Kommunen ist die Offensive also ein ziemlicher Brocken. Vielerorts müssen neue Häuser errichtet oder Container aufgestellt werden, um die größere Zahl an Kindern unterzubringen.

Ab Herbst 2024 dürfen Kinder schon ab zwei Jahren in den Kindergarten gehen.
Ab Herbst 2024 dürfen Kinder schon ab zwei Jahren in den Kindergarten gehen.
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Und auch bei den Sommer-Schließtagen stottert der Motor. Denn: Die Kindergarten-Pädagogen, die beim Land angestellt sind, bekommen aufgrund der diversen Ferien-Schließtage (Weihnachten, Energiewoche, Karwoche & Co.) sowie der (bisher) drei Wochen Urlaub im Sommer nicht ihr gesamtes Gehalt ausbezahlt, sondern nur einen Prozentsatz. Das heißt: Sie zahlen quasi dafür, dass sie im Sommer drei Wochen in Urlaub gehen dürfen.

Auspegeln muss das das ohnehin schon recht eng bemessene Betreuungspersonal der Gemeinde, das die beiden zusätzlichen Betriebswochen jetzt vielerorts alleine "schupfen" muss.

Während man in Städten wie beispielsweise Klosterneuburg (Bezirk Tulln) bereits Ende Jänner mit der Bedarfserhebung begonnen und diese mittlerweile schon abgeschlossen hat – die Kindergärten werden in der ersten Augustwoche geschlossen, in den übrigen zwei zusammengelegt –, ist man in der Nachbargemeinde St. Andrä-Wördern noch nicht so weit.

"Laut neuer Kinderbetreuung in NÖ soll der Kiga ja statt bisher drei Wochen im Sommer nur noch eine Woche geschlossen werden. Ich habe aber bisher noch überhaupt keine Info bekommen, wann das sein wird, wäre aber für die Organisation der Sommerbetreuung und Urlaubsplanung natürlich nicht ganz uninteressant", ärgert sich eine Mutter (40) aus St. Andrä-Wördern.

"Ich habe aber bisher noch überhaupt keine Info bekommen, wann das sein wird, wäre aber für die Organisation der Sommerbetreuung und Urlaubsplanung natürlich nicht ganz uninteressant."

"Anmeldefrist endet am 30.4."

ÖVP-Bürgermeister Maximilian Titz erklärt dazu: "Um die konkreten Schließzeiten organisieren zu können, müssen wir auf die Anmeldungen der Eltern über den Bedarf im Sommer warten. Da die Anmeldefrist mit 30.04.2023 endet, können wir erst danach (ca. 2 Wochen Bearbeitung) die genauen Schließzeiten bekannt geben."

Allerdings: Die Eltern haben noch gar keinen Brief bekommen, um den Bedarf überhaupt angeben zu können. Dieser soll mit der nächsten Vorschreibung für die Kindergarten-Gebühr per Post zugestellt werden. Reichlich spät, wie die Mutter eines vierjährigen Buben betont. "Ich weiß nicht einmal, ob ich dann in dieser Woche überhaupt noch in Urlaub gehen kann", so die Angestellte.

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