Österreich
Nummerntaferl mit Nazi-Code: Haft auf Bewährung
Weil er mehrere Jahre in Salzburg ein Autokennzeichen mit den Ziffern 88 verwendete, die laut Anklage als Code für „Heil Hitler" gelten, ist ein 44-Jähriger am Donnerstag wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt worden - zu Haft auf Bewährung.
Laut Anklage war der Beschuldigte von Mai 2009 bis Oktober 2013 mit dem Salzburg-Land-Kennzeichen gefahren. Das Kürzel 88 auf dem behördlichen Kfz-Kennzeichen stelle in rechtsextremen Kreisen ein Synonym für den Hitler-Gruß dar. Der Mann habe damit seine Präferenz für den Nationalsozialismus in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt. Die beiden Buchstaben vor den „Nazi-Initialen" seien die Anfangbuchstaben des Vor- und Nachnamens des Deutschen gewesen.
Der Deutsche erhielt eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung. Die Strafe wurde unter einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Beschuldigter beteuerte Unschuld
Der 44-Jährige war auch wegen Versendens von Bild-Nachrichten nationalsozialistischen Inhalts über WhatsApp angeklagt worden. Davon wurde er von dem Geschwornengericht freigesprochen. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn am 8. August seine Unschuld beteuert.
Hitler-Bilder via Whatsapp
Der Beschuldigte beteuerte, dass er sich vom rechtsradikalen Gedankengut schon vor Jahren verabschiedet hätte. Das Wunschkennzeichen sei ein Geschenk seiner nunmehrigen Ex-Frau gewesen. Die auf seinem Handy sichergestellten Bilddateien - Fotomontagen von Hitler-Bildern mit rassistischen Sprüchen - habe er nur zum Spaß verschickt, so der Mann. Der Strafrahmen reichte von einem Jahr bis zu zehn Jahren Haft.
(red)