Politik

Nun bekommt Graf auch aus der FPÖ Gegenwind

Heute Redaktion
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Nach außen hält die FPÖ dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf auch nach den Vorhaltungen einer 90-Jährigen gegen ihn die Stange. Intern dürfte es aber brodeln: Die erste Stimme aus der FPÖ riet Graf zum Rücktritt.

Parteichef Heinz-Christian Strache teilte einerseits in einer Aussendung mit, dass er mit Graf zu einem persönlichen Gespräch zusammengekommen sei, bei dem dieser unter Vorlage diverser Unterlagen die Vorwürfe "glaubhaft entkräften" habe können. Gertrud Meschar hatte auf Grafs Rat ihr gesamtes Vermögen (rund 1 Mio. Euro) in eine Stiftung eingebracht, in deren Vorstand der FPÖ-Politiker berufen wurde.

Die Frau soll erst in den Jahren nach der Gründung der Stiftung erfahren haben, dass sie über ihr Vermögen nicht mehr bestimmen kann. Die Stiftung kaufte indes mit Kredit in Döbling einen Hausanteil, in dem das Gasthaus der Familie Graf eingemietet ist. Die 90-Jährige fordert nun, dass sich Graf aus der Stiftung zurückziehen soll. Von den übrigen Parteien hagelte es Kritik, die Grünen forderten Grafs Rücktritt.

"Weißgewaschen"

Dieser Rücktritt wird Graf nun auch von Wilhellm Brauneder, von 1996 bis 1999 selbst Dritter Nationalratspräsident, nahegelegt - er rät Graf, nicht nur seine Funktion als Vorstand der umstrittenen Stiftung, sondern auch sein Amt als Nationalratspräsident zurückzulegen. Wenn er "weißgewaschen" sei, könne er später ja "mit Triumph zurückkehren", meinte Brauneder im ORF.