Wien

Nun ermittelt sogar die Kripo im Post-Skandal

Der Post-Skandal weitet sich immer weiter aus. Nun prüft sogar das Landeskriminalamt den Fall, da womöglich gegen die Quarantäne-Regelung verstoßen wurde.

David Slomo
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Das Paketzentrum Inzersdorf der Österreichischen Post
Das Paketzentrum Inzersdorf der Österreichischen Post
picturedesk.com/Christian Kreuzinger

Über 158 Corona-Fälle alleine bei der Post! Über 400 weitere Personen wurden in Quarantäne gesteckt. Die Zahlen für die Filialen in Hagenbrunn und Inzersdorf in Wien-Liesing sind verheerend. Und bei dem Problem mit den Fällen alleine wird es offenbar nicht bleiben. Denn mittlerweile spricht auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) von Verstößen gegen die Quarantäneanordnungen der Regierung.

So soll es sich bei den Erkrankten um asylberechtigte Leiharbeiter handeln, die aber die Anordnungen der Behörden ignoriert hätten. Denn: Die Infektionen seien wohl bekannt gewesen. Die Stadt Wien hat diese Vorwürfe aber zurückgewiesen. Auch Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) schloss aus, dass die Arbeiter ihrem Job nachgingen, obwohl sie krank waren.

Bis zu drei Jahren Haft

Ebenso hält es die Post selbst für unwahrscheinlich, dass Leute, die unter Quarantäne stehen, zur Arbeit kommen. Das würde nämlich den Vereinbarungen mit den Leiharbeitsfirmen widersprechen, so die Stellungnahme der Post.

Nun nimmt sich das LKA Wien der Sache an. Ermittlungen wurden bereits aufgenommen. Und im schlimmsten Fall droht den Beteiligten nicht nur eine einfache Verwaltungsstrafe. Bis zu drei Jahre Haft sind möglich. Laut Strafgesetzbuch handelt es sich hierbei nämlich um die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.