Österreich

Nun erste Anzeige wegen Kreuzen in Klassen

Heute Redaktion
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Weiter Wirbel um Kreuze in den österreichischen Klassenzimmern: Im Mai mussten in einer Wiener Volksschule nach dem Protest der Mutter einer Schülerin die Kreuze in allen Klassen entfernt werden. Nun wurden sie wieder aufgehängt - und prompt setzte es die erste Anzeige.

: Im Mai mussten in einer Wiener Volksschule nach dem Protest der Mutter einer Schülerin die Kreuze in allen Klassen entfernt werden. Nun wurden sie wieder aufgehängt - und prompt setzte es die erste Anzeige.

Eytan Reif von der Initiative "Religion ist Privatsache" hatte angekündigt, per Antrag Auskunft darüber zu verlangen, wie groß der Anteil an christlichen Schülern ist. Im Wiener Schulgesetz heißt es nämlich, dass an Pflichtschulen, an denen die Mehrheit der Schüler christlichen Religionsgemeinschaften angehört, in allen Klassen Kreuze aufzuhängen sind.

Wie vorzugehen ist, wenn weniger als 50 Prozent der Schüler Christen sind, ist allerdings im Gesetz nicht festgehalten. Die Entscheidung darüber trifft der jeweilige Schulleiter. "Als Reaktion auf die Weigerung sowohl der Schule als auch des Wiener Stadtschulrates, einer Elterngruppe Informationen zur konfessionellen Schüler-Verteilung in der öffentlichen Volksschule ihrer Kinder zu liefern, wurde nun ein Anwalt eingeschaltet", ließ am Mittwoch die Initiative wissen.

In einer von der Initiative eingebrachten Anzeige wurde der Wiener Stadtschulrat als Aufsichtsbehörde "auf die gesetzlich nicht gedeckte und daher willkürliche Vorgehensweise der Schulleitung" hingewiesen. Eine weitere Anzeige soll folgen, nämlich die wegen Amtsmissbrauch, sollte es nicht rasch eine gesetlich gedeckte Lösung geben.