Österreich

Nun fix: Tolle Krisenmutter verliert beide Kinder

Heute Redaktion
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Rien ne va plus - jetzt hat Pflegemutter Karin R. auch schriftlich die Ablehung bekommen. Die 45-Jährige ist verzweifelt, hofft auf ein Wunder und sagt: „Es gab nie Kritik, wir wurden nur gelobt."

Das Lachen von Yannik (2) und Julia (1) kann die Trauer von Karin und Leopold R. (55) aus Stockerau (Bezirk Korneuburg) nicht wegwischen - demnächst muss das Geschwisterpaar aus schwierigen Verhältnissen nach über einem Jahr bei Familie R. zu anderen Pflegeeltern.

Denn der Antrag auf Dauerpflegschaft („Heute" berichtete) wurde jetzt auch schriftlich abgelehnt. Die staubtrockene Begründung der Behörde: Yannik und Julia (beide Namen wurden geändert) waren in der Vormerkliste für längerfristige Pflege und die Familie R. eben nicht (Der genaue Wortlaut: Da bei Ihnen keine Aufnahme in die Vormerkliste für "längerfristige auf Dauer ausgerichtete Pflege" gegeben ist, sind die beiden Kinder (...) bei Pflegepersonen, die bereits in die Vormerkliste für eine "längerfristige auf Dauer ausgerichtete Pflege" aufgenommen wurden, zu versorgen).

Karin R. sagt: „Wir wurden nie kritisiert, im Gegenteil wir wurden nur gelobt wie gut sich die Kinder bei uns entwickeln. Wir geben den Kleinen das was sie brauchen; viel Liebe und ein stabiles Umfeld. Wir haben beide ein gesichertes, sehr gutes Einkommen, verfügen über Eigentum, sind finanziell abgesichert."

Turboanbahnung

Doch das zählt alles nicht, die Übergabe der Kinder ist ab nächster Woche, aber Krisenmama darf und soll Karin R. bleiben! Und: Die Anbahnung zwischen den zwei behinderten Kinder und den neuen Eltern findet nicht in der Wohnung der Familie R. statt. "Verstehe ich auch nicht, wird also eine Art Turboanbahnung. Die Übergabe soll schon nächsten Donnerstag, 20. September, stattfinden", so die 45-Jährige. „Ich hoffe auf ein Wunder, vielleicht kann mir ja der Bundespräsident helfen.", so Karin R. weiter, die neben VdB, auch Landesrätin Königsberger-Ludwig (SP) und die nö. Kinder und Jugendanwaltschaft kontaktiert hat.

Übrigens: Der Fall schlug Wellen, TV-Stationen (wie Puls4), Magazine (Woman) besuchten nach dem "Heute"-Bericht die Familie R. in Stockerau.

(Lie)