Die Proteste in Paris gegen Polizeigewalt gehen weiter. Am Donnerstag haben Schüler in der französischen Hauptstadt 16 Gymnasien verbarrikadiert. Zwölf weiter sind zumindest teilweise besetzt. Seit Wochen toben in Paris Proteste und zum Teil Krawalle nachdem bekannt wurde, dass Polizisten einen 22-Jährigen brutal misshandelt und vergewaltigt haben sollen.
Die Lage vor den Schulen sei zum Teil angespannt, berichtet die französische "Le Monde". Schülergruppen haben sich vor den Gebäuden versammelt und wollen Menschen am Betreten hindern. Polizei ist in großer Zahl aufmarschiert. Bisher kam es zu kleineren Auseinandersetzungen. Vielerorts sind noch die Spuren der Krawalle der vergangenen Tage zu sehen. Bereits am Mittwoch sind neun Schüler nach Auseinandersetzungen mit der Polizei in Gewahrsam genommen worden.
Auf dem Platz der Nation im Osten der Stadt versammelten sich laut Polizei rund 900 Jugendliche zu einer nicht genehmigten Demonstration. Einige Teilnehmer trugen ein Transparente und Spruchbänder mit der Aufschrift "Rache für Theo". Gemeint ist jener 22-Jährige der vor einigen Wochen von mehreren Polizeibeamten misshandelt und vergewaltigt worden sein soll. Seitdem kommt Paris nicht mehr zur Ruhe.
Die betreffenden Beamten wurden inzwischen vom Dienst suspendiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Doch für viele Demonstranten ist der Vorfall kein Einzelfall.