Österreich

Nun haben Überflutungen Salzburg im Griff

Heute Redaktion
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Nach dem Starkregen und Überschwemmungen im Burgenland, in Niederösterreich und Wien stand am Donnerstag Westösterreich im Fokus. In Salzburg ist der Pegel der Salzach erheblich gestiegen. Allein im Pinzgau waren am Donnerstagvormittag zwölf Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt rund 200 Mitgliedern im Einsatz.

Nach dem stand am Donnerstag Westösterreich im Fokus. In Salzburg ist der Pegel der Salzach erheblich gestiegen. Allein im Pinzgau waren am Donnerstagvormittag zwölf Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt rund 200 Mitgliedern im Einsatz.

Wegen starker Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag ist die Salzach im Oberpinzgau stellenweise über die Ufer getreten. Straßen, Gebäude und Wiesen wurden überschwemmt. In Neukirchen am Großvenediger drang das Wasser laut Feuerwehr in rund zehn Häuser ein, die Gerlos-Bundesstraße (B165) im Ortsteil Rosental musste gesperrt werden. Verletzt wurde bisher niemand.

In Mittersill lag der Pegelstand der Salzach zwar höher als beim verheerenden Hochwasser im Sommer 2005, die seither ausgebauten Hochwasserschutzmaßnahmen konnten eine Überschwemmung verhindern. "Der Hochwasserschutz in Mittersill funktioniert", sagte Bernhard Gratz, Stellvertreter der Bezirkshauptfrau von Zell am See.

Salzachbrücke gesperrt

Noch in der Nacht richteten Feuerwehrleute im Bereich der Salzachbrücke in Mittersill den rund einen Meter hohen, mobilen Hochwasserschutz ein und stellten Sandsäcke auf. Das Brückengeländer wurde um 2.50 Uhr abgebaut, dabei wurde die Feuerwehr von der Wasserrettung unterstützt. Aus Sicherheitsgründen ließ der Pinzgauer Katastrophenreferent die Brücke, über welche die B165 führt, für jeden Verkehr sperren. Es bestand eine örtliche Ausweichmöglichkeit.

Bahnstrecke gesperrt

Auch die Bahnstrecke durch das Salzachtal von Zell am See im Pinzgau nach Schwarzach im Pongau wurde am Donnerstag gesperrt. "Wir rechnen mit einer Dauer der Sperre von sechs bis sieben Stunden, es hängt vom Wetter ab und wie sich die Pegelstände entwickeln. Sicherheit hat oberste Priorität", erklärte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Zwischen Zell am See und Schwarzach wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Der Pegelstand der Salzach lag am frühen Donnerstagvormittag in Mittersill bei 5,25 Meter, was einem zehnjährlichen Ereignis gleichkommt. Normalerweise liegt der Pegelstand dort bei zwei Meter. "Die Niederschläge sind in der Nacht rapide angestiegen. Die Dämme werden laufend kontrolliert", sagte Gratz. "Die Überlaufbecken sind angesprungen", erklärte eine Sprecherin des hydrografischen Dienstes des Landes. Laut hydrografischem Dienst dauern die intensiven Niederschläge noch bis Mittag an.

Stadt Salzburg nicht gefährdet

Ausuferungen der Salzach in der Stadt Salzburg seien nicht zu erwarten. In Stadt Salzburg haben die Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren zwar gegen Mittag mit dem Aufbau der Hochwasser-Schutzanlagen entlang der Salzach begonnen. In der Mozartstadt wird aber ein maximal fünfjährliches Ereignis erwartet.

Auch in Tirol hatte das Unwetter große Auswirkungen. Starke Regenfälle haben am Donnerstag im Tiroler Unterland mehrere Feuerwehreinsätze ausgelöst. Am meisten betroffen war der Bezirk Kitzbühel. Laut Polizei drohte die Brixentaler Ache beim Hopfgartner Wald überzugehen. Die Brixental Straße (B170) musste in diesem Bereich gesperrt werden. Die Feuerwehren mussten mit Pumpen anrücken. Zwischenzeitlich war auch der Bahnverkehr zwischen Wörgl und Kirchberg unterbrochen.

Pkw in Tirol in Loferbach gestürzt

Ein 25-Jähriger ist in der Nacht auf Donnerstag mit seinem Pkw auf der Walchseestraße (B172) in Kössen im Bezirk Kitzbühel von der Fahrbahn abgekommen und in den zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führenden Loferbach gestürzt. Wie die Polizei mitteilte, konnte sich der Mann selbstständig aus dem Fahrzeug befreien und ans Ufer retten. Er wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades in das Krankenhaus nach St. Johann eingeliefert