Erneut trat am Sonntagnachmittag der NÖ Landesführungsstabs zur Hochwasser-Katastrophe in Österreich zusammen. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) begann die Lageeinschätzung damit, den Angehörigen des beim Hochwassereinsatz in Niederösterreich verstorbenen Feuerwehrmannes sein Beileid auszudrücken und allen Helferinnen und Helfern in den schwierigen Stunden für ihren Einsatz zu danken. So eine Hochwasser-Situation habe es "noch nie" gegeben, so der Kanzler, der versprach, Mittel aus dem Katastrophenfonds freizugeben.
Kanzler pausiert Wahlkampf
"Der Wahlkampf hat jetzt Pause, alle unsere Energie und Aufmerksamkeit gehören dem Katastrophenmanagement und der Hilfe für die Betroffenen der Unwetter", so Bundeskanzler Karl Nehammer. Aus diesem Grund sagte der Kanzler alle für Anfang der Woche geplanten Medientermine im Zusammenhang mit dem Wahlkampf ab. "Nachholbare Termine werden nachgeholt, jedoch liegt der Fokus derzeit auf der Krisenbewältigung und den Betroffenen", heißt es.
Allen Menschen vor Ort werde geholfen, so Nehammer, auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bedankte sich bei den Einsatzkräften und sprach von einer funktionierenden "Sicherheitsfamilie". Nun gehe es darum, Menschenleben zu retten, Unterstützung für Niederösterreich käme aus Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten. Was die Hochwasser-Situation betreffe, könne man leider keine Entwarnung geben, so die Landeshauptfrau, der Regen würde im Bundesland weiter anhalten.
Ob Kanzler, Landeschefs, Bürgermeister oder Opposition, alle helfen und stehen beisammen. Auch die Parteipolitik hat Pause. Vor wenigen Tagen noch erbitterte Konkurrenten, ruht der Wahlkampf seit dem Wochenende. Es ist eine schöne Tradition in diesem Land, dass wir gemeinsam aufeinander aufpassen, wenn es darauf ankommt. Unsere Einsatzorganisationen zeigen vor, wie das geht. Sie sind das Rückgrat Österreichs. Immer. 366 Tage in diesem Jahr. Oft fehlt es ihnen aber am Nötigsten – für neue Autos oder Ausrüstung. Jetzt heißt es, Herzen und Geldbörsen öffnen. Spendenmöglichkeiten findest du hier >>>.
Im Wienerwald sind Gebiete teilweise nicht mit dem Auto erreichbar, in Grub gab es Menschenrettungen von eingeschlossenen Personen. Im Industriezentrum und in der Stadt Mödling gibt es ebenfalls zahlreiche Auspumparbeiten. Aktuell sind zahlreiche Straßenzüge mit dem Pkw nicht befahrbar und daher entsprechende Straßensperren aufrecht. "Der Bezirk Lilienfeld ist von außerhalb derzeit nicht erreichbar", schreibt die Gemeinde auf Facebook. Die Zufahrt zum Landesklinikum Lilienfeld ist über die B20 möglich. Der Bus- und Zugverkehr wurden eingestellt.