Coronavirus
Nun stoppt Indien Export von Impfstoff
Indien sollte Dosen für das Covax-Programm herstellen, das ärmere Länder beliefert. Nun könnte es Monate dauern, bis das Land Exporte wieder zulässt.
Ein wichtiger indischer Produzent von Corona-Impfstoff hat angedeutet, dass die geplante Belieferung ärmerer Länder noch monatelang ausgesetzt bleibt. Das Serum Institute of India (SII) gab am Dienstag bekannt, dass Exporte angesichts der massiven Corona-Welle im eigenen Land hoffentlich "bis Ende dieses Jahres" wieder anlaufen können.
Der Ausfall betrifft die Covax-Initiative, die ursprünglich alleine bis Mai 110 Millionen SII-Dosen erwartet hatte, um damit ärmere Länder zu versorgen.
AstraZeneca-Produzent
SII produziert in Lizenz AstraZeneca-Impfstoff. Seit März beansprucht Indien die Dosen für sich. Die vertraglich vereinbarten Ausfuhren wurden gestoppt. Covax steht nicht zuletzt deshalb vor einem großen Beschaffungsproblem.
Die globale Impfallianz Gavi, die das Covax-Projekt managt, stehe in engem Kontakt mit SII und mit der Regierung in Neu Delhi, sagte ein Gavi-Sprecher am Dienstagabend in Genf.
Man hoffe weiterhin, "dass Lieferungen in reduzierter Form im dritten Quartal fortgesetzt werden könnten."
Über 4.500 Tote
Indien verzeichnet mit 4.529 mit Corona in Zusammenhang stehenden Todesfällen einen neuen Höchstwert. Das dortige Gesundheitsministerium meldete am heutigen Mittwoch außerdem 267.334 Neuinfektionen. Insgesamt gibt es rund 25,5 Millionen bestätigte Ansteckungen. Bislang sind mehr als 283.000 Corona-Tote registriert worden.