Österreich

Nur 1,93 Euro pro Tag: Shitstorm gegen AMS

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: privat

Nach dem bewegenden "Heute"-Bericht über den arbeitlosen Burgenländer Werner A. (53), der nach gesundheitlichen Problemen nun nur mehr 57,90 Euro Notstandshilfe monatlich erhält, geht ein Aufschrei durch das "heute.at"-Forum und die "heute.at"-Facebookseite.

Nach dem bewegenden "Heute"-Bericht über den .

Werner A. ist krankheitsbedingt nach 34 Jahren im Berufsleben arbeitslos und steht plötzlich mit 1,93 Euro Notstandshilfe pro Tag (57,90 Euro monatlich) da. Er fühlt sich allein gelassen, gedanklich sind aber viele bei ihm. Viele "Heute"-Leser und "Heute"-Facebook-Freunde verstehen die Welt nicht mehr. Sie fühlen mit Werner A. mit, wünschen ihm viel Glück.

"So tief sinkt Österreich, einer der jahrelang in die Kassa einzahlt, bekommt am Ende so gut wie nichts. Jemand der nichts einbezahlt bekommt 800 Euro und mehr", heißt es in einem von vielen ähnlich lautenden Kommentaren.

Ärger über Hilfe für Asylwerber

Viele Leser bringen den geschilderten Fall mit der Grundversorgung von Asylwerbern in Zusammenhang, sind der Meinung, dass ihnen nicht so viel Geld zusteht. "Wennst heutzutage kein Flüchtling bist bist im Ar... daheim", postete eine Leserin auf Facebook.

Einige geben an, sie seien selbst in einer ähnlichen Lage. Auch dieser User ist ratlos: "Ich bin 24 Jahre alt und lebe von Arbeitslosengeld...Ich bin gesundheitlich angeschlagen seit meiner Geburt (möchte nicht ins Detail gehen...) und finde deswegen keine Arbeit. Man schreibt mich gesund aber gleichzeitig weiß man nicht was ich machen soll."

Auch diese Leserin erkennt im Bericht ihr eigenes Schicksal wieder: "Auch ich habe über 30 Jahre gearbeitet, habe 50% Behinderung, bin 50 Jahre und die Berufsunfähigkeitspension wurde 2x abgelehnt.....Da ich sehr gut verdient habe, habe ich 1.200 mtl. bekommen. Jetzt bin ich seit 6 Monaten im Notstand und bekomme nur mehr, da ich verheiratet bin, 2,53 Taggeld, das sind 76 im Monat (acht Euro mehr als Werner A., Anm.)!"

"Krebs, kaputte Wirbelsäule. Laut PVA arbeitsfähig"

Viele Leser wie dieser kennen Menschen, die in ähnlichen Verhältnissen leben: "Das ist noch gar nichts. Mein Schwiegervater hatte Krebs und eine kaputte Wirbelsäule, kann ohne Schmerzmittel nicht mal sitzen. Laut PVA ist er arbeitsfähig."

Dieser User ortet dahinter taktische Überlegungen: "Das was hier beschrieben wird sind Standardtechniken des AMS, der Sozialstaat ist leider nicht mehr vorhanden. Die Minderheit die darunter zu leiden hat kann nicht viel dagegen tun und der Rest schaut lieber weg solange es ihn nicht selbst betrifft. Jedoch wenn das Pensionsantrittsalter höher und höher gesetzt wird, wird es früher oder später JEDEN treffen."

Einige User sind der Meinung, Werner A. solle gegen eine Ablehnung Einspruch erheben und solle um eine Rezeptgebührenbefreiung kämpfen. Andere können sich einfach nicht vorstellen, dass es sich um einen realen Fall handelt, so erschütternd ist der Bericht.

Manche hingegen finden die 1,93 Euro am Tag angemessen. "Das Einkommen dieses Ehepaares beläuft sich auf rund 1.450.- netto (Notstandshilfe + Gehalt). Das dürfte für Wohnung, Essen und Medikamente absolut reichen", meint eine Facebook-Userin.