Österreich

Nur 3 Jahre Haft nach 145 Einbrüchen

Heute Redaktion
Teilen

Zwei Jahre lang "wütete" ein professionell agierendes Diebes-Trio in Tirol und Salzburg. Von 2009 bis 2010 haben die Moldawier 145 Mal eingebrochen und dabei Schaden in einer Höhe von 500.000 Euro angerichtet. Am Montag wurden die Angeklagten (23 bis 33 Jahre alt) zu Haftstrafen von drei Jahren unbedingt bis zu einem Jahr teilbedingt verurteilt.

Zwei Jahre lang "wütete" ein professionell agierendes Diebes-Trio in Tirol und Salzburg. Von 2009 bis 2010 haben die Moldawier 145 Mal eingebrochen und dabei Schaden in einer Höhe von 500.000 Euro angerichtet. Am Montag wurden die Angeklagten (23 bis 33 Jahre alt) zu Haftstrafen von drei Jahren unbedingt bis zu einem Jahr teilbedingt verurteilt.

Die milden Urteile des Salzburger Schöffengerichts (Vorsitz: Richterin Gabriele Glatz) sind bereits rechtskräftig. Die Strafdrohung reichte von einem Jahr bis zu zehn Jahren Haft. Alle drei Beschuldigten zeigten sich zum Vorwurf des gewerbsmäßig schweren Einbruchsdiebstahles im Rahmen einer kriminellen Vereinigung reuevoll geständig. Als Motiv gaben sie Schulden und Geldnot an.

Als nächtliche Einbruchsziele hat sich das Trio vorwiegend Firmen, Büros, Geschäfte, öffentliche Gebäude und Vereinshäuser (beispielsweise von Eisstockschützen, Skiclubs und freiwilligen Feuerwehren) auserkoren. Im Visier der Diebe standen Bargeld, Elektrogeräte und Werkzeug. Tiroler Ermittler vermuteten, dass im Hintergrund eine mafiose Organisation agierte, die kriminelle Banden aus Osteuropa von Italien aus nach Österreich zum Einbrechen schickte.

Der erstangeklagte Alexandru M. (33) - er bekam drei Jahre unbedingte Haft - soll an 91 teils versuchten, teils vollendeten Einbrüchen beteiligt gewesen sein. Mit dem drittangeklagten Igor V. (33) beging er im August 2009 innerhalb von nur fünf Tagen 18 Einbrüche im Pinzgau und Lungau. Im Herbst 2011 verübte Alexandru M. mit dem zweitangeklagten Stanislav T. (23) in Tirol innerhalb eines einzigen Monats 73 Einbrüche. Stanislav T. muss dafür nun zwei Jahre ins Gefängnis. Igor V. wiederum wurden zusätzlich zu den 18 noch weitere 54 Coups vorgeworfen. Der Drittangeklagte soll diese Einbrüche im September 2009 mit einem anderen, gesondert verfolgten Täter und einem weiteren, bisher nicht ausgeforschten Komplizen begangen haben. Igor V. erhielt heute ein Jahr teilbedingte Haft als Zusatzstrafe, davon vier Monate unbedingt.

Die Beute sei je zur Hälfte aufgeteilt worden, schilderte Alexandru M. "Einen Teil davon habe ich nach Hause geschickt." Er habe trotz der soliden Ausbildung in einem Transport-College keine Arbeit bekommen, "er hatte aber für seine Frau, ein Kind und einen krebskranken Schwager zu sorgen", schilderte sein Verteidiger Franz Essl. Der Verteidiger von Stanislav T., Rechtsanwalt Kurt Jelinek, betonte, sein Mandant wolle jetzt einen Schlussstrich ziehen und nach vorne schauen. Dazu der Angeklagte selbst: "Ich hatte kein Geld und meine Frau war damals schwanger. Ich habe keinen anderen Ausweg aus dieser Situation gefunden." Und auch Igor V. (Verteidiger: Herbert Pfeifer), mittlerweile rumänischer Staatsbürger, legte ein reumütiges Geständnis ab.

APA/red.