Wintersport

Nur ein Sportler darf Hirscher-Logo auf Skiern zeigen

Marcel Hirschers Skimarke "Van Deer" ist im Skisport angekommen. Zwar nicht bei den Alpinen, dafür aber immerhin bereits im Skisprung-Zirkus. 

Heute Redaktion
Andreas Wellinger hat das Logo von Marcel Hirschers Skimarke Van Deer auf seinen Skisprung-Skiern, allerdings mit abgeklebtem Bullen.
Andreas Wellinger hat das Logo von Marcel Hirschers Skimarke Van Deer auf seinen Skisprung-Skiern, allerdings mit abgeklebtem Bullen.
Gepa

Die Diskussionen rund um den Hirscher-Ski dominierten die letzten Wochen des alpinen Ski-Weltcups. Seit Saisonbeginn müssen Henrik Kristoffersen, Timon Haugan und Charlie Raposo, die allesamt mit Material der Skifirma "Van Deer Red Bull Sports" an den Start gehen, das auf den Skiern angebrachte Logo abkleben. Der Grund dafür ist, dass neben dem Hirsch, als Zeichen des achtfachen Gesamtweltcupsiegers, auch der klassische Bulle des Energydrink-Herstellers zu sehen ist. Auch der offizielle Name "Van Deer Red Bull Sports" findet sich nicht auf den offiziellen Start- und Ergebnislisten. Red Bull stieg bei der Skifirma ein, sicherte sich 50 Prozent des Unternehmens. Die FIS sieht hier eine Grenzüberschreitung zu verbotener Werbung. 

Streit um Kristoffersen

Zuletzt drohte die Situation sogar zu eskalieren, denn die österreichische Skifirma verkündete am Mittwoch noch vor dem Flutlicht-Riesentorlauf von Schladming, dass Kristoffersen erstmals mit schichtbarem Logo an den Start gehen werde. Doch es kam anders. Denn FIS-Präsident Johan Eliasch drohte den Angaben von "Van Deer"-Mann Toni Giger kurzfristig damit, dem Norweger die Rennlizenz zu entziehen

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    Der Weltverband reagierte mittlerweile mit einer Stellungnahme, darin hieß es unter anderem: "Bei mehreren Sitzungen in den letzten Monaten hat die FIS Van Deer-Red Bull Sports deutlich gemacht, dass dieses Logo nicht den FIS-Vorschriften entspricht. Folglich informierte die FIS Red Bull und die nationalen Skiverbände der betreffenden Athleten, dass sie das Van Deer-Red Bull-Logo als Herstelleridentifikation nicht tolerierte und betrachtete eine solche Verwendung als vorsätzlichen Verstoß gegen die FIS-Regeln." Weiters hielt der Ski-Weltverband fest: "Für die Zukunft kann es keine Sonderbehandlung für einen Ski-Hersteller geben." 

    Hirscher-Logo auf Wellingers Ski

    Die Diskussionen der Alpinen haben sich bisher nicht auf den Skisprung-Zirkus ausgewirkt. Denn auch dort ist die Hirscher-Skimarke vertreten – wenn auch nur mit einem einzigen Springer: dem Deutschen Andreas Wellinger, der in der Qualifikation am Kulm als Zweiter aufzeigte, den ersten Flug-Bewerb schließlich als Neunter beendete. 

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      Sponsorennamen als Skimarke sind bei den Skispringern nämlich nicht ungewöhnlich. Einige fliegen mit "BWT", auch "fluege.de" war schon ein Ausrüster. Deshalb ist Wellinger auch der einzige Wintersportler, der das "Van Deer"-Logo auf seinem Ski zeigen darf, wenn auch mit einer kleinen Einschränkung. 

      Bullen abkleben

      Den Bullen als Teil des Logos muss aber auch der Bayer abkleben. Dieser findet sich wiederum auf seinem Helm, ist der Energydrink-Hersteller doch bereits langjähriger Sponsor des 27-Jährigen. In den offiziellen Listen findet sich der Skimarkenname aber ebenso nicht. 

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        Andreas Wellinger ist der erste Skispringer, der zu Marcel Hirschers Skimarke Van Deer wechselte.
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        Gepa

        Von den Diskussionen rund um den Skihersteller zeigte sich Wellinger am Rande des Skiflug-Weltcups am Kulm gegenüber der "APA" jedenfalls unbeeindruckt. "Der Ski fliegt, mit oder ohne Aufkleber. Der Ski fliegt saugut", so der Deutsche, der sich klar hinter seinen Ausrüster stellte. "Die Skiwelt ist eine kleine und wenn es Skifirmen gibt, die mit Engagement reinstarten, da finde ich es schade, wenn irgendwelche Stolpersteine in den Weg gelegt werden."