Schon im Vorjahr 2023 war Österreich ein Masern-Hotspot, 186 Fälle wurden im letzten Jahr hierzulande gezählt – laut EU-Bericht gab es nur in Rumänien mehr Masern-Fälle. Dort war die Welle aber rund 15 Mal so stark wie bei uns – es gab eine Epidemie mit rund 2.800 Fällen.
Auch heuer zeigt die Kurve in Österreich nach oben, die Lage ist besorgniserregend. Derzeit gibt hier bereits rund 60 Fälle der gefährlichen Infektionskrankheit, 15 davon in Wien. 98 von 100 Menschen, die mit dem Virus in Kontakt kommen, stecken sich an – wenn sie keinen Impfschutz haben. Vor allem Kinder werden oft zu spät geimpft, bemängelt die Gesundheitsagentur Ages – empfohlen sind zwei Impfdosen ab dem 9. Lebensmonat. Laut Bericht des Gesundheitsministeriums sind rund 8 Prozent der 2- bis 5-Jährigen völlig ungeimpft. Die Impflücke ist ein Problem – nun rät auch die Wiener Ärztekammer zur Impfung.
Denn eine Masernerkrankung kann schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen. "Ich appelliere an die Bevölkerung, das kostenlose Masern-Impfangebot in Anspruch zu nehmen. So schützen Sie Ihre Kinder, sich selbst und andere am besten", rät Ärztekammer-Wien-Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied.
"Masern sind höchst ansteckend. Falls Sie den Verdacht haben, an Masern erkrankt zu sein, kontaktieren Sie bitte unbedingt vor dem Arztbesuch die Ordination oder die Ambulanz, um eine erste Abklärung am Telefon zu ermöglichen und damit weitere mögliche Ansteckungen vorab zu verhindern", warnt die Ärztekammer-Wien-Vizepräsidentin.
"Patientinnen und Patienten mit Symptomen wie Ausschlag, Fieber, Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, Durchfall oder allgemeinem Krankheitsgefühl sowie Risikopatientinnen und -patienten empfehlen wir zudem eindringlich, beim Besuch in der Ordination eine FFP2-Maske zu tragen. Nur so kann die weitere Verbreitung von Masern, aber auch von Influenza-, Corona- und RSV-Viren sowie grippalen Infekten verhindert werden. Bitte seien Sie bei Krankheitsanzeichen unbedingt wachsam und vorsichtig", so Kamaleyan-Schmied.