Wien

Nur jeder 5. Hund richtig gechippt und registriert

Das TierQuarTier Wien schlägt Alarm: Nur 20% der Hunde in Wien sind registriert. Das ist aber notwendig, um entlaufene Tiere zuordnen zu können.

Louis Kraft
Teilen
Nur jeder 5. Hund in Wien ist korrekt gechippt und registriert. Zu den 80 Prozent zählt auch der zweijährige Schäferhund Lupus, der noch immer im TierQuarTier Wien (Donaustadt) wartet.
Nur jeder 5. Hund in Wien ist korrekt gechippt und registriert. Zu den 80 Prozent zählt auch der zweijährige Schäferhund Lupus, der noch immer im TierQuarTier Wien (Donaustadt) wartet.
TierQuarTier Wien

Auf einer Straße, mitten im dritten Wiener Gemeindebezirk, wurde er gefunden: ein etwa zweijähriger Schäferhund, abgemagert und orientierungslos. Die Tierrettung der Stadt Wien brachte ihn ins TierQuarTier Wien (Donaustadt). Schnell stellte sich heraus: Der Rüde war nicht gechippt – und demzufolge auch nicht in der Heimtierdatenbank registriert. Sein Frauerl oder Herrl konnte somit nicht verständigt werden. Lupus, wie er liebevoll im TierQuarTier Wien genannt wird, wartet seit Februar darauf, dass sich seine Familie meldet.

Mit seinem Schicksal ist Lupus nicht alleine: In den ersten fünf Monaten 2020 kamen insgesamt 299 Hunde ins TierQuarTier Wien. Davon waren 203 gechippt, jedoch nur 104 Tiere auch in der Heimtierdatenbank registriert. Von den registrierten Hunden waren in nur 60 Fällen die korrekten Daten der Tierhalter hinterlegt. "Ganz konkret heißt das, dass nur jeder fünfte Hund die Chance hat, unverzüglich heim zu seiner Familie zu kommen", erklärt die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy. 

Ohne Chip und Registrierung finden Tiere nicht nach Hause

Ein Problem, das für viel Leid bei Tier und Mensch sorgt: In ganz Österreich nehmen Tierheime täglich Hunde und Katzen auf, die entweder gar nicht gechippt sind oder nicht richtig in der amtlichen Heimtierdatenbank registriert wurden. "Wenn der Eintrag fehlt oder die Kontaktdaten nicht aktuell sind, können wir nur darauf hoffen, dass die Tierhalter ihr vermisstes Tier selbst bei uns 'finden' oder jemand anderer das Tier erkennt und uns Hinweise auf dessen Herkunft geben kann", so Thomas Benda, Betriebsleiter im TierQuarTier Wien.

Viele Tiere könnten erst nach einigen Tagen oder gar nicht zu ihren Menschen zurückkehren. Alle Fundtiere werden vom TierQuarTier Wien auf der Facebook-Seite "Fundtiere im TierQuarTier Wien" veröffentlicht. Selbst wenn die Halter trotz fehlender oder mangelhafter Registrierung aufgefunden werden, erleben die Tiere in der Zwischenzeit, die sie in der ungewohnten Umgebung ohne ihre Bezugsperson verbringen müssen, großen Stress. Stress, der durch die korrekte Kennzeichnung und Registrierung vermeidbar wäre.

Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 3.750 Euro

Dabei ist die Gesetzeslage eindeutig: Wer einen Hund oder eine Katze, die zur Zucht verwendet wird, hält, muss das Tier mit einem Mikrochip kennzeichnen lassen und in der Heimtierdatenbank des Bundes melden. Kommen Tierhalter dieser Pflicht nicht nach, kann dies mit Strafen in Höhe von bis zu 3.750 Euro geahndet werden.

Doch oftmals wissen die Bürger nichts von der Vorgabe oder es gibt Missverständnisse in Bezug auf die "richtige" Meldung. "So glauben manche Menschen irrtümlicherweise, dass mit der Anmeldung des Hundes für die Hundeabgabe auch die Meldung in der Heimtierdatenbank erledigt ist", erklärt Persy. Private Datenbanken wie z. B. Petcard, Animaldata oder Tasso bieten ebenfalls die Registrierung von Heimtieren an. "Hier müssen Sie bitte unbedingt darauf achten, ob die Daten automatisch auch in die amtliche Heimtierdatenbank übertragen werden", warnt Persy. Ist dies nicht der Fall, dann liege es in der Verantwortung der Tierhalter, sich selbst um den verpflichtenden Eintrag zu kümmern.

In der aktuellen Kampagne "Check meinen Chip" macht die Österreichische Tierärztekammer auf die Wichtigkeit von Chip und korrekter Registrierung aufmerksam. Die Tierschutzombudsstelle Wien unterstützt die Kampagne. "Zeigen Sie Verantwortung und sorgen Sie als Halterin oder Halter dafür, dass es Ihrem Tier nicht wie Lupus ergeht", appelliert Persy.

Das kannst Du tun:

Lass Deine Hunde und/oder Katzen chippen und registrieren. Danach gibst Du die Chipnummer in das Suchfeld ein – so kannst Du überprüfen, ob Dein Tier tatsächlich in der amtlichen Heimtierdatenbank des Bundes registriert ist! Halte die hinterlegten Kontaktdaten stets aktuell! Weise auch andere Tierhalter auf die Notwendigkeit des Chippens und der korrekten Registrierung in der amtlichen Heimtierdatenbank des Bundes hin!

Lupus ist derzeit in einer privaten Pflegestelle des TierQuarTiers Wien untergebracht. Wer dem freundlichen Rüden ein schönes, neues Zuhause geben möchte, kann sich bei Interesse direkt an die Hundevergabe im TierQuarTier Wien unter der Telefonnummer 01 734 11 02 – 115 oder an die E-Mail-Adresse [email protected] wenden.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr.</strong> Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er <a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584">im persönlichen Gespräch mit <em>"Heute"</em> &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031512" href="https://www.heute.at/s/albtraum-trip-2-von-7-pools-befuellt-familie-klagt-120031512"></a>
    18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr. Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er im persönlichen Gespräch mit "Heute" >>>
    Pixabay/Heute