Wirtschaft

Nur jeder Zweite hält Sparen für ratsam

Heute Redaktion
Teilen

Die aktuelle Wirtschaftslage verdrießt die Sparfüchse, wie zwei aktuelle Studien von GfK Austria zeigen. Nur 46 Prozent der Befragten glauben noch fest daran, dass Sparen Sinn macht. 41 Prozent sind der Meinung, dass es "eher nicht" ratsam ist, Geld beiseite zu legen. Für zwölf Prozent kommt Sparen "auf keinen Fall" in Frage.

Die aktuelle Wirtschaftslage verdrießt die Sparfüchse, wie zwei aktuelle Studien von GfK Austria zeigen. Nur 46 Prozent der Befragten glauben noch fest daran, dass Sparen Sinn macht. 41 Prozent sind der Meinung, dass es "eher nicht" ratsam ist, Geld beiseite zu legen. Für zwölf Prozent kommt Sparen "auf keinen Fall" in Frage.

Knapp jeder zehnte Befragte (9 Prozent) in Österreich gibt an, dass im eigenen Haushalt derzeit "sehr viel gespart" werde, etwa jeder Zweite (49 Prozent ) Haushalt "spart ein wenig". Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung (6 Prozent) muss auf Rücklagen zurückgreifen oder verschuldet sich. Die höchste Sparquote gemäß eigener, subjektiver Einschätzung weisen im Bundesländervergleich Vorarlberger, Wiener und Burgenländer auf.

Junge und Bezieher von geringem Einkommen eher sparwillig

Befragte bis 30 Jahre sowie Bezieher von Einkommen bis 1.200 Euro (Nettohaushaltseinkommen) erachten es als deutlich ratsamer zu sparen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Jugendliche bis 20 Jahre sparen dementsprechend deutlich eher "viel" (19 Prozent) und "ein wenig" (59 Prozent).

 
Während im Schnitt 58 Prozent der Befragten es als "sehr" oder "recht wahrscheinlich" erachten, Geld zu sparen, sind es bei den unter 20- Jährigen etwas mehr als zwei Drittel und bei den 20- bis 29-Jährigen sogar 70 Prozent, die davon ausgehen, etwas zur Seite legen zu können. Etwas zurückhaltender sind die Befragten zwischen 50 und 59 Jahren, jeder Zweite von ihnen sieht es als unwahrscheinlich an, im kommenden Jahr zu sparen. Im Bundesländervergleich sehen die Salzburger und Vorarlberger es als deutlich wahrscheinlicher an zu sparen, die Tiroler sind diesbezüglich am pessimistischsten.  

Immobilien und Grundstücke attraktiver

Die Attraktivität der klassischen Sparprodukte wie Sparbuch und Bausparvertrag hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Hielten im Jahr 2009 das Sparbuch noch 52 Prozent (auf Rang 1) als attraktive Anlageoption, waren es im 2. Quartal 2016 nur noch 18 Prozent, der Bausparvertrag verlor ebenso an Attraktivität: von 53 Prozent im Jahr 2011 auf 32 Prozent im laufenden Jahr. So sind aktuell der Besitz von Immobilien (44 Prozent) sowie Grundstücken (33 Prozent) die attraktivsten Anlageformen.
Zu den Studien:

GfK Stimmungsbarometer: Jährlich werden 18.000 Österreicher (ab 15 Jahren) hinsichtlich ihres Finanzverhaltens (FMDS®) sowie Interesses an Spar- und Anlageformen – unabhängig von der eigenen Nutzung – befragt.

Konsumklima: In Österreich werden monatlich 1.500 Interviews erhoben, jährlich 18.000 Menschen befragt (ab 15 Jahren). Die Studie zu verschiedenen wirtschaftlichen und konsumorientierten Fragestellungen wird im Auftrag der Europäischen Kommission (CCB-Consumer Confidence Barometer) erhoben.