Fussball
Nur Rapid-Legende flog noch schneller als Foda
Franco Foda flog beim FC Zürich nach nur acht Ligaspielen raus. Nur einer war in der Klub-Geschichte schneller – ein Ex-Rapidler.
Nach dem Aus beim ÖFB folgte der nächste Tiefschlag für Ex-Teamchef Franco Foda. Der Deutsche wurde beim FC Zürich nach nur acht Ligaspielen gefeuert.
Der Grund ist schnell gefunden. Die jüngste Niederlage im Cup gegen Lausanne war die sechste in Serie (in Meisterschaft, Europa League und Cup). Foda übernahm Zürich als Meister, musste nach einem desaströsen Saisonstart gehen. Die Horror-Bilanz: zwei Liga-Punkte zur Länderspielpause.
Das Blitzaus wird nur von einer Rapid-Legende unterboten: Max Merkel.
Rapid-Ikone fliegt wegen losem Mundwerk
Merkel übernahm 1983 für Daniel Jeandupeux bei den Zürchern. Der zweifache Bundesliga-Meistertrainer (1860 München, FC Nürnberg) aus Wien war praktischerweise in der Schweiz auf Skiurlaub, als der Anruf vom FCZ kam, nahm an. Der exzentrische Coach fiel vom ersten Moment an durch skurrile Presseauftritte auf, beleidigte seine eigenen Spieler öffentlich, nannte Verletzte "Simulanten" und "Papier-Profis". Er schimpfte sogar gegen den eigenen Vorstand: "Die hätten auch einen Medizinmann aus Afrika engagieren können", erinnert der Schweizer "Blick" auf jene Aussage, die Präsident Alfred Zweidler besonders sauer aufstieß.
Zwar gewann Merkel drei seiner vier Ligaspiele, schied dann aber im Cup-Semifinale gegen Lokalrivale Grasshoppers aus. Merkels zynische Reaktion: "Warum ließen sie mich nicht in Ruhe Ski laufen, statt hier den Lucas zu spielen, auf den der Hennes draufhaut?" Die Wutrede kostete ihn schließlich noch schneller als Foda den Job. Allerdings hatte das disziplinäre Gründe.
Merkel wurde 1918 in Wien geboren, starb 2006 im Alter von 87 Jahren. Der ehemalige Verteidiger lief selbst 146 Mal für Rapid auf, führte die Grün-Weißen 1957 als Trainer zum österreichischen Meistertitel. In seiner Heimatstadt war Merkel eine gefeierte Ikone – auch wegen seiner lockeren Sprüche. In der Schweiz kamen die nicht ganz so gut an…