Welt

Nur wer Hände schüttelt, kriegt Staatsbürgerschaft

Heute Redaktion
Teilen
Die Staatsbürgerschaft soll per Handschlag besiegelt werden.
Die Staatsbürgerschaft soll per Handschlag besiegelt werden.
Bild: Reuters

In Dänemark geht die Adaptierung von Gesetzen weiter. Nun sollen nur noch Personen, die einem Behördenvertreter die Hand schütteln, eingebürgert werden.

Zuerst ließ Dänemark mit einer geplanten Gesetzesänderung für Asylwerber aufhorchen. Asylwerber sollen nur noch eine "vorübergehende" Unterkunft bekommen, abgelehnte und kriminell gewordene Personen auf eine "verbotene Insel" verbannt werden. Im nächsten Schritt wurde fast einer halben Million Dänen die Schulden erlassen – immerhin 778 Millionen Euro.

Nun wird am Donnerstag ein neues Gesetz auf den Weg gebracht. Wer die dänische Staatsbürgerschaft bekommen soll, muss diese mit einem Handschlag gegenüber einem Behördernvertreter oder einer Behördenvertreterin besiegeln, das sei "ein Ausdruck der dänischen Kulturnorm". In der Vergangenheit hatten immer wieder Vorfälle für Aufsehen gesorgt, in denen sich Muslime oder Musliminnen geweigert hatten, Lehrern oder Behördenvertretern des anderen Geschlechts die Hand zu schütteln.

Am neuen Gesetz gibt es aber auch in Dänemark Kritik. Es ziele zwar darauf ab, dass der Antragsteller seinen Respekt vor der dänischen Gesellschaft zum Ausdruck bringe, viele Parlamentarier sehen darin aber Symbolpolitik. Vor allem die Einheitspartei sprach von "Heuchelei", denn ein Handschlag garantiere nicht, dass "sich Menschen ordentlich verhalten". (rfi)