Gesundheit
Nur zwei von drei Patienten überleben Beatmung
Die bisherige Datenlage zeigt in den einzelnen Staaten ähnliche Muster bei den Coronavirus-Verläufen in Kliniken. Das bestätigt eine deutsche Studie.
Jeder fünfte schwere Verlauf einer Coronavirus-Infektion muss auf der Intensivstation behandelt werden. Jetzt erschien eine Studie in Deutschland, welche die Rate an Todesfällen bei einer notwendigen künstlichen Beatmung analysierte.
Die Auswertung erfolgte anhand der Datenlage der Helios Kliniken mit mehr als 1.900 Patienten. Für die Studie sammelten die Mediziner Informationen aller Corona-Patienten, die dort zwischen dem 12. Februar und 12. Juni behandelt wurden. 80 Prozent der Patienten konnten zum Zeitpunkt der Auswertung aus dem Krankenhaus entlassen werden. 16,6 Prozent starben, wie die Ärzte in der Fachzeitschrift "Clinical Microbiology and Infection"schreiben.
Vergleich mit Nachbarstaaten
Dabei zeigt sich, dass die Überlebenschancen auf der Intensivstation vergleichbar mit den Nachbarstaaten seien: "Eine wichtige Erkenntnis aus dem Covid-19-Register ist, dass der Krankheitsverlauf bei den in unseren Krankenhäusern aufgenommenen Covid-19-Patienten nicht weniger kritisch ist als in Ländern wie Italien, Frankreich, Großbritannien und Belgien, in denen verglichen mit der Einwohnerzahl viel mehr Covid-19-Fälle und Covid-19-bedingte Todesfälle auftraten als in Deutschland", sagt Julius Dengler, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie im Helios Klinikum Bad Saarow gegenüber dem Spiegel.
Alter und Geschlecht bilden eine Rolle, wie sich ebenfalls erneut bestätigt: Männer müssen häufiger künstlich beatmet werden als Frauen. Der größte Anteil von Patienten auf Intensivstationen liegt beiden Altersgruppen von 60 bis 69 Jahren (31 Prozent) sowie von 70 bis 79 Jahren. (29 Prozent)