Österreich

Nur zweieinhalb Jahre Haft für IS-Heimkehrer Oliver N.

Heute Redaktion
14.09.2021, 01:51

Jener 17-jährige Wiener Lehrling, der im März schwer verletzt aus dem "Islamischen Staat" zurückgekommen ist, hat am Mittwoch sein Urteil ausgefasst. Wegen Beteiligung an einer Terror-Vereinigung und Aufforderung zu terroristischen Straftaten ist er zu zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verdonnert worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Jener 17-jährige Wiener Lehrling, der im März schwer verletzt aus dem "Islamischen Staat" zurückgekommen ist, hat am Mittwoch sein Urteil ausgefasst. Wegen Beteiligung an einer Terror-Vereinigung und Aufforderung zu terroristischen Straftaten ist er zu zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verdonnert worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Prozess am Wiener Landesgericht endete am Mittwoch mit einem Schuldspruch wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und Aufforderung zu terroristischen Straftaten. Vom Vorwurf der Teilnahme an Kampfhandlungen und der Ausbildung in einem Terrorcamp wurde er mangels Beweisen freigesprochen. (Oliver will nur als Rettungsfahrer agiert haben.) Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der 17-Jährige bat nach Rücksprache mit seinem Anwalt um drei Tage Bedenkzeit.

Staatsanwältin forderte doppelte Strafe

Die Staatsanwältin forderte mit fünf Jahren Haft die doppelte Strafe wegen Olivers großen Einflusses auf andere labile Jugendliche - er stellte Propagandavideos auf YouTube, und weil es sich um ein "Verbrechen mit ganz schweren Folgen für die Zivilgesellschaft" handelt.

Verteidiger: Oliver wollte angeben

Der Verteidiger bezeichnete seinen Mandanten als "im Grunde seines Wesens feig", der übertreibe und mit den Internetclips angeben wollte.
Gerichtspsychiaterin: Therapie

Die Gerichtspsychiaterin nahm dem jungen Beschuldigten seine Abkehr vom islamistischen Terror nicht ab, er sei nach dem halbjährigen Aufenthalt in Syrien nur wegen seiner lebensbedrohlichen Verletzungen weggegangen, sie empfahl eine langjährige Therapie.

Oliver N. hatte sich voriges Jahr dem IS in Syrien angeschlossen. Seiner Aussage zufolge hatte er einfach Geborgenheit und eine Familie gesucht, er hätte sich genauso gut können. Vor Ort war es aber wenig heimelig. Bei einem Bombenangriff trug er lebensgefährliche Verletzungen davon. Ohne Milz, mit nur einer Niere und halber Lunge kam er zurück nach Wien.

 

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