Szene
NY zahlt Madonna-Stalker 455.000 Dollar
Er stand mit Transparenten vor Madonnas Wohnung, jetzt schwimmt er in Geld: Robert Linhart, Stalker, Ex-Feuerwehrmann
Robert Linhart hielt sich für Madonnas größten Fan, sie ihn für einen Stalker. Zweimal wurde der ehemalige Feuerwehrmann verhaftet, weil er hinter seiner berühmten Flamme her war.
Am Donnerstag entschied ein Gericht in New York, dass die Stadt ihm 455.000 Dollar (rund 387.000 Euro) bezahlen muss. Grund dafür, ist laut "NYpost.com" ein Polizeieinsatz, bei dem der 66-jährige Stalker-Fan von den Cops zusammengeschlagen wurde.
Linhart lauerte schilderschwenkend vor Madonnas Wohnung
Am 18. September 2011 lauerte Linhart abends vor Madonnas Apartment an der Ecke West 64th Street und Central Park West auf die Sängerin. Er hielt ein Schild mit einer Botschaft für sie: "Madonna, ich brauche dich! Sag mir 'Ja oder Nein'. Wenn die Antwort 'Ja' lautet, wird mein Traum wahr. Wenn sie 'Nein' lautet, werde ich gehen. XXXX."
Zu den Cops: "Motherfucker, schleicht euch"
Gegen 18.15 Uhr kam die Polizei. Die Cops versuchten, die Schilder zu zerstören, da wurde Linhart ausfällig. "Motherfucker, was glaubt ihr eigentlich, was ihr hier macht? Ihr zerstört mein Eigentum. Schleicht euch", soll der Stalker den Herren in Blau zugerufen haben.
"...prügelten die Sch... aus mir raus"
Die Polizisten nahmen das nicht besonders gut auf. Laut Linharts Beschreibung vor Gericht sprangen vier Polizisten auf ihn und "prügelten die Sch.... aus mir raus". Anschließend verhafteten sie den Stalker.
Da der 66-Jährige eine Erlaubnis für das Tragen der Schilder beantragt hatte, konnte ihm das niemand anlasten. Für Widerstand gegen die Staatsgewalt bekam ihn der Richter jedoch dran. Und weil er schon das zweite Mal in der Nähe der Sängerin erwischt wurde, bekam er dafür drei Jahre auf Bewährung.
Stadt auf fünf Millionen verklagt
Linhart holte zum gerichtlichen Gegenschlag aus und verklagte die Stadt auf fünf Millionen Dollar wegen Polizeigewalt. Eine sechsköpfige Jury (drei Männer, drei Frauen) beriet am Dienstag eine Stunde, bevor Linhart schließlich fast eine halbe Million Dollar zugesprochen wurde.
Von Liebe zu Madonna kuriert
Zumindest eines hat der Prozess gebracht. Linhart ist inzwischen von seiner tiefen Liebe zu Madonna kuriert. "Sagen wir mal, meine Träume wurden zu Albträumen. Ich weiß, dass Madonna mich nicht treffen will. Inzwischen will auch ich sie nicht mehr sehen."
Das erstrittene Geld will Linhart jetzt in ein neues Auto investieren.
Stadt überlegt weitere Schritte
Die Rechtsabteilung der Stadt ist mit dem Urteil unzufrieden. "Wir sind der Meinung, dass die Beamten den Umständen angemessene Maßnahmen ergriffen haben. Die Jury war anderer Meinung. Wir sind über das Urteil enttäuscht und überlegen, weitere Schritte einzuleiten."
(lam)