Österreich
ÖAMTC-Helikopter für Alpin-Einsatz nicht gerüstet
Der private Rettungshelikopter Airmed 2 darf für Einsätze im alpinen Gelände nicht mehr gerufen werden - ein ebenfalls mangelhaft ausgestatteter ÖAMTC-Hubschrauber aber schon: Wie die Flymed-Maschine ist auch der in Suben stationierte, gelbe Christophorus Europa 3 nicht für Tau-Bergungen ausgerüstet. Zu solchen Einsätzen gerufen wird er vom Roten Kreuz aber dennoch
Günter Schamp, Chef der Retter von Flymed, empfindet den Boykott des Roten Kreuzes als Ungleichbehandlung: Seine in Scharnstein stationierte fliegende Intensivstation Airmed 2 darf von den Funkleitstellen nicht mehr ins alpine Gebiet beordert werden, weil die Winde des Helikopters beim Service sei.
Bei Einsätzen nach Skiunfällen und nach Lawinenabgängen wird eigentlich nie jemand mit einem Tau geborgen, weiß der Primar. Noch wütender macht ihn, dass beim ÖAMTC diese Regeln offenbar nicht gelten. So besitzt auch der gelbe Europa 3 weder einen Lasthaken noch eine Winde, kann also ebenso im Flug keine Patienten am Tau bergen oder transportieren. Zu Skiunfällen alarmiert wird er trotzdem.
Sehr bedenklich: Beim Lawinendrama am Kasberg, wo Marion Gaigg (29) in den Tod gerissen wurde, durften die Airmed-Retter nicht sofort starten. Wir wären in drei Minuten dort gewesen, auf den ÖAMTC hat man aber mehr als 20 Minuten gewartet , sagt Schamp.
Robert Loy