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Öamtc: Klimastrategie kostet Pendler 3.000 Euro

Heute Redaktion
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2,14 Millionen Menschen in Österreich pendeln.
2,14 Millionen Menschen in Österreich pendeln.
Bild: Fotolia

Die Erhöhung der Mineralölsteuer oder die Einführung von Road Pricing würde Pendler-Familien 3.000 Euro pro Jahr zusätzlich kosten, warnt der Öamtc.

In Österreich pendeln rund 2,14 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen –zur Arbeit, ein Großteil davon mit dem Auto. Die Klimastrategie, die die Regierung derzeit diskutiert, enthält konkrete Maßnahmen wie die Erhöhung der Mineralölsteuer oder die Einführung von Road Pricing. Deshalb ließ der Öamtc Studien durchführen, um die Folgen der möglichen Verteuerungen für Pendler abzuschätzen.

Für Pendler-Familie hätten die Maßnahmen enorme Auswirkungen. „Ein Haushalt mit zwei Vollzeitbeschäftigten und zwei Kindern würde mit über 3.000 Euro pro Jahr zusätzlich belastet", erklärte Sebastian Kummer, WU-Professor am Institut für Transportwirtschaft und Logistik.

Geringverdiener besonders hart betroffen

Besonders gravierend könnten die Folgen laut Kummer für Geringverdiener wie beispielsweise Teilzeitarbeitskräfte sein. Eine Betroffene beschreibt in der Studie ihre Situation so: "Aus finanzieller Sicht wäre es besser, sich vom Staat aushalten zu lassen. Für Teilzeitbeschäftigte ist Pendeln daher ein klassischer Einfahrer." Eine Verteuerung des Pendelns würde auch Gemeinden wegen der „Abwanderung von Einwohnern und damit wichtigen finanziellen Mitteln" treffen, so Kummer.

"Pendeln ist für viele Arbeitnehmer alternativlos", stellte Bernhard Wiesinger, Leiter der Öamtc-Interessenvertretung, klar. Es sei in Ordnung, dem öffentlichen Verkehr Priorität einzuräumen, aber wenn es wirtschaftlich vertretbar sei. Wiesinger: "Anstatt fast leere Busse durch die Dörfer fahren zu lassen, wäre es etwa sinnvoller, Mikro-Systeme des Öffentlichen Verkehrs zu forcieren."

(GP)

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