Österreich

ÖAMTC warnt: Fußgeher sind zuwenig sichtbar

Heute Redaktion
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Bild: ÖAMTC

Fußgänger in Wien sind nachts zuwenig sichtbar - das ergab eine Erhebung des ÖAMTC. 73 Prozent sind dunkel gekleidet, nur vier Prozent sind mit Reflektoren ausgestattet.

 

Der Wiener ÖAMTC untersuchte Ende Dezember die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. An den Kreuzungen Neulerchenfelder Straße/ Gürtel (16. Bezirk) und Schleifmühlgasse/ Margaretenstraße (4.) wurden nach Einbruch der Dunkelheit rund 2.100 Fußgänger, Radler, Motorrad- und Autofahrer beobachtet.

"Am schlechtesten in puncto Sichtbarkeit schnitten die Fußgänger ab. Der Mode entsprechend waren 73 Prozent aller Personen dunkel gekleidet", berichtet ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Auf Reflektoren zur besseren Sichtbarkeit setzten lediglich vier Prozent".

Rund ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden passiert laut Statistik Austria bei Dämmerung, Dunkelheit oder künstlicher Beleuchtung.

Radfahrer gut beleuchtet, aber großteils ohne Helm

Die Autofahrer waren gut sichtbar unterwegs, lediglich bei fünf Prozent der beobachteten Pkw fiel mindestens ein defektes Licht auf. "Insgesamt ein überraschend gutes Ergebnis, dennoch sollte man als Fahrzeuglenker immer daran denken, die Scheinwerfer regelmäßig zu kontrollieren. Mängel müssen so schnell wie möglich behoben werden", hält die Verkehrspsychologin fest.

Auch die Radfahrer achteten großteils darauf, gesehen zu werden. 81 Prozent radelten mit eingeschalteten, funktionierenden Lichtern. "Leider nutzten nur zwölf Prozent der Radler die Möglichkeit, zusätzlich reflektierendes Material an ihrer Kleidung anzubringen", so die ÖAMTC-Expertin.

Erschreckend: Nur 36 Prozent der Radfahrer entschieden sich bei winterlichen Verhältnissen für einen Helm. Viele verzichteten scheinbar zugunsten einer wärmeren Haube auf den Kopfschutz.

 

Tipps für bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr:  

Fußgänger und vor allem Kinder sollten - unabhängig von modischen Aspekten - Kleidung tragen, die auch in der Dunkelheit gut sichtbar ist, zum Beispiel reflektierende Materialien an Taschen, Schuhen und Kleidung.
Straßen sollten, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit, nur an gesicherten Stellen überquert werden. Ganz schlecht: Zwischen parkenden Autos über die Straße huschen.
Nicht davon ausgehen, dass man von anderen automatisch wahrgenommen wird - unabhängig davon, wie gut sichtbar man sich selbst fühlt.
Erhöhte Aufmerksamkeit im Bereich von Schulen, Einkaufszentren oder Märkten.
Auto- und Radfahrer: Defekte Scheinwerfer umgehend reparieren und dabei die richtige Einstellung beachten.