Szene
Obama kritisiert Sony nach "Interview"-Rückzieher
US-Präsident Barack Obama hat den Filmkonzern Sony für die Rücknahme der Nordkorea-Satire "The Interview" nach einer Hacker-Attacke kritisiert. "Ich denke, sie haben einen Fehler gemacht", sagte Obama am Freitag bei einer Pressekonferenz in Washington. Der Präsident machte Nordkorea für die Attacke verantwortlich und drohte mit Konsequenzen. Sony, die der Angriff 500 Millionen Euro kostet, verteidigte indes den Schritt.
US-Präsident Barack Obama hat den Filmkonzern Sony für die Rücknahme der nach einer Hacker-Attacke kritisiert. "Ich denke, sie haben einen Fehler gemacht", sagte Obama am Freitag bei einer Pressekonferenz in Washington. Der Präsident machte Nordkorea für die Attacke verantwortlich und drohte mit Konsequenzen. Sony, die der Angriff 500 Millionen Euro kostet, verteidigte indes den Schritt.
"Irgendein Diktator an irgendeinem Ort" dürfe nicht in den Vereinigten Staaten eine Zensur durchsetzen können. Eine Gruppe mit dem Namen Guardians of Peace (GOP) hatte Ende November einen gestartet und interne Dokumente und E-Mails der Produktionsfirma im Internet veröffentlicht.
Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen "The Interview" dann , daraufhin den für den ersten Weihnachtstag geplanten Kinostart zurück.
Obama sagte, er habe zwar Verständnis, dass Sony sich als Privatunternehmen vor wirtschaftlichem Schaden gefürchtet habe. Aber er hätte sich gewünscht, dass die Verantwortlichen des Filmkonzerns vor der Entscheidung mit ihm gesprochen hätten. "Ich hätte ihnen gesagt, nicht in ein Muster zu verfallen, in dem man sich von Cyberangriffen einschüchtern lässt", sagte der Präsident. Es bestehe die Gefahr, dass Produzenten künftig Selbstzensur übten. "Das ist nicht, wer wir sind. Das ist nicht, wofür Amerika steht", sagte Obama.
FBI ist sich sicher
Die US-Bundespolizei FBI hatte die Regierung in Pjöngjang am Freitag direkt für den Cyberangriff und die Terrordrohungen verantwortlich gemacht. Mit der "Einschüchterung" bewege sich Nordkorea "außerhalb der Grenzen des akzeptablen Verhaltens von Staaten", teilte das FBI mit. Obama sagte, die USA hätten keine Hinweise darauf, dass Nordkorea bei der Attacke mit einem anderen Land zusammengearbeitet habe.
Der Präsident kündigte eine "angemessene Reaktion" seiner Regierung an. Diese werde zu gegebener Zeit erfolgen. Derzeit lasse er eine "Reihe von Optionen" ausarbeiten.
Sony will andere Lösung
Sony verteidigte den Schritt. Der Chef von Sony Entertainment, Michael Lynton, entgegnete, der Präsident, die Medien und die Öffentlichkeit wüssten nicht, was wirklich passiert sei. Sony Pictures sei nach dem Hackerangriff sowie den Drohungen gegen Kinos und Kinogänger nicht eingeknickt, sagte er in einem CNN-Interview.
Ein Filmtheater nach dem anderen habe Sony mitgeteilt, den Film nicht zeigen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt habe es keine andere Wahl gegeben, als die für den 25. Dezember geplante Premiere abzusagen. "Wir besitzen keine Kinos. Wir können nicht entscheiden, ob ein Film in einem Kino gezeigt wird oder nicht." Die Firma denke darüber nach, den Film in irgendeiner Art im Internet zu veröffentlichen, sagte Lynton.