Nach der Ermordung einer weiteren Geisel durch die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat US-Präsident Barack Obama Vergeltung angekündigt. Man werde IS zerstören, damit die Jihadisten weder für den Irak und "die Region" noch für die USA eine Gefahr darstellen könnten.
Nach der Ermordung einer weiteren Geisel durch die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat US-Präsident Barack Obama Vergeltung angekündigt. Man werde IS zerstören, damit die Jihadisten weder für den Irak und "die Region" noch für die USA eine Gefahr darstellen könnten.
Die Jihadisten veröffentlichten am Dienstag ein Video, das die Enthauptung des 31-jährigen US-Reporters Steven Sotloff zeigt. Die Echtheit des Videos wurde inzwischen von Großbritannien und den USA bestätigt. Er sei "angewidert von der Barbarei der IS", sagte Barack Obama bei einem Besuch in Estland. Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete die Enthauptung zuvor bereits als "absolut ekelhafte, verachtenswerte Tat".
Der Gerechtigkeit werde genüge getan, so Obama. Er bekräftigte, dass sich sein Land nicht "einschüchtern" lasse. "Wir werden nicht vergessen und unsere Reichweite ist groß." Das erklärte Ziel der USA sei es, die Jihadisten "zu zerstören", so dass sie keine Gefahr für den Irak und "die ganze Region" sowie für die USA mehr seien.
Mutter bat vergeblich um Gnade
Der 31 Jahre alte Sotloff, der seit Jahren für diverse US-Medien an Krisenplätzen in Nahost arbeitete, wurde seit August 2013 in Syrien vermisst. Zuletzt hatte seine Mutter in einem gebeten - vergebens, wie sich nun zeigte.
Das auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE meldete die zweite Enthauptung. Demnach richtete der mutmaßliche Täter mit gezücktem Messer eine Warnung direkt an Obama, die Militärangriffe im Irak zu unterlassen: "Ich bin zurück, Obama. Und ich bin zurück wegen Deiner arroganten Außenpolitik gegenüber dem Islamischen Staat", sagt er demnach.
Sotloff soll nicht nur US- sondern auch israelischer Staatsbürger gewesen sein. Vor seiner Verschleppung in Syrien vor einem Jahr hatte er auch für die israelische Zeitschrift "The Jerusalem Report" gearbeitet, wie die "Jerusalem Post" auf ihrer Webseite berichtete. Sotloff habe auch "für eine kürzere Zeit" in Israel gelebt.
Wer ist der Nächste?
Erst vor etwa zwei Wochen hatten die IS-Gotteskrieger den . Die Islamisten hatten mit der Ermordung Sotloffs gedroht, sollten die USA die Luftangriffe auf ihre Stellungen nicht beendigen. In dem neuen Video kündigen sie die Tötung von David Haines an, einer britischen Geisel. Auch Großbritannien lasse sich durch den Terror nicht einschüchtern, erklärte der britische Premier am Mittwoch.
Die sunnitische IS-Miliz hat weite Teile Syriens und des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht und wird auch für Taten wie Kreuzigungen oder Amputationen verantwortlich gemacht. Erstmals seit dem Ende der Besetzung des Iraks 2011 haben die USA im August gegen Stellungen des IS wieder Luftangriffe im Irak geflogen.