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Obama traf Papst und besuchte Kolosseum

Heute Redaktion
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Bild: ETTORE FERRARI (ANSA)

Zum ersten Mal besuchte US-Präsident Barack Obama Institutionen der Europäischen Union - bei einem USA-EU-Gipfeltreffen in Brüssel am Mittwoch. Donnerstag, ist er in Rom Gast des Papstes und besuchte das Kolosseum.

Institutionen der Europäischen Union – bei einem USA-EU-Gipfeltreffen in Brüssel am Mittwoch. Donnerstag, ist er in Rom Gast des Papstes und besuchte das Kolosseum.

Gerade Mal 75 Minuten hatte Amerikas mächtigster Mann am Mittwoch Zeit, um mit EU-Kommisionspräsident Jose Manuel Barosso und EU-Ratspräsident Hermann Van Rompuy über die Krim-Krise, das geplante Freihandelsabkommen, die Klimapolitik und die NSA-Spähaffäre zu sprechen.

"Papst inspiriert die Menschen"

Seit Mittwochabend ist Obama zu Gast bei Papst Franziskus im Vatikan. Obama wurde vom Präfekten des päpstlichen Hauses, Bischof Georg Gänswein, empfangen, den der US-Präsident bereits bei seinem Besuch bei Benedikt XVI. im Jahr 2009 kennengelernt hatte.

"Es ist wunderbar wieder hier zu sein", sagte Obama, der in Begleitung einer Delegation unter anderem mit US-Außenminister John Kerry im Vatikan eintraf. Als Franziskus Obama in der Privatbibliothek des Apostolischen Palastes begrüßte, dankte der US-Präsident für die Privataudienz besonders herzlich.

Roms Innenstadt für Obama gesperrt

Eine Menschenmenge wartete auf der Via della Conciliazione, der Straße, die zum Petersplatz führt, auf den Konvoi mit Obama. Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden rund um den Vatikan für den Besuch getroffen. Rund tausend Soldaten sind in Rom für das Staatsoberhaupt im Einsatz und bewachen die Innenstadt. Alle wichtigen Monumente, die U-Bahn-Zugänge und die Sitze wichtiger Institutionen werden strengstens kontrolliert.

Bei den Gesprächen soll es um Einsatz zum Kampf gegen Armut und die wachsende Ungleichheit gehen. "Der Papst verkündet nicht nur das Evangelium, er lebt es", sagte Obama im Interview mit der Tageszeitung "Corriere della Sera". "Der Papst inspiriert Menschen auf der ganzen Welt und auch mich mit seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und seiner Botschaft von Liebe und Mitleid, vor allem für Personen, die ärmer und schwächer sind", sagte Obama.

"Welt muss auf Papst-Stimme hören"

Der US-Präsident sagte weiters, er werde dem Pontifex die Initiativen vorstellen, die seine Regierung zur Schaffung neuer Jobs, zur Erhöhung der Gehälter und der Einkommen und zur Unterstützung der Familien ergreifen wolle. "Auf der Welt hat die Globalisierung und die Entwicklung des Welthandels in wenigen Jahren einige hunderte Millionen Menschen aus der Armut herausgeholt. Doch der Papst hat Recht, wenn er sagt, dass diese Fortschritte eine ungenügende Zahl von Menschen erreicht haben. Zu viele Menschen bleiben zurück."

Er bewundere Franziskus wegen seinem Mut, offen über die größten wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen unserer Zeiten zu sprechen. "Das bedeutet nicht, dass wir über alle Fragen einer Meinung sind. Ich bin aber überzeugt, dass die Welt auf die Stimme des Papstes hören muss", so Obama.

Obama besuchte das Kolosseum

Nach Obamas Besuch beim Papst sind am Nachmittag Gespräche mit Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano und Regierungschef Matteo Renzi geplant. Zum Abschluss seines Besuchs in Italien besuchte Obama das Kolosseum. Der US-Präsident verlässt Rom am Freitagvormittag.

Skandal am Rande der Europareise: – er und zwei weitere Personenschützer (waren bei der Sauftour mit dabei) wurden vom Dienst suspendiert.