Österreich
ÖBB setzen auf Defis als Lebensretter
Weil jede Sekunde zählt: Die ÖBB statten nun ihre Railjet-Züge und Bahnhöfe mit lebensrettenden Defibrilatoren aus, das Zugpersonal wird geschult.
Alle 60 Railjet-Züge der ÖBB werden nun mit Defibrilatoren – kurz Defis genannt – ausgestattet. Auch das Zugpersonal wird für den Einsatz der lebensrettenden Elektrostimulatoren geschult.
Grund: Erleidet ein Fahrgast im fahrenden Zug einen Herzstillstand, kann es oft länger dauern, bis die Garnitur an einer Haltestelle stehen bleiben können und die Rettung vor Ort eintrifft.
Wiens Landtagspräsident und Präsident des Vereins PULS Harry Kopietz stellte die Neuerung am Montag vor: "Dank der Defibrillatoren kann nun rasch und effizient geholfen werden." Zusätzlich werden auch mehr als 30 Einsatzwagen der ÖBB-Tochterfirma Mungos ausgerüstet. Sie sind bei Notfällen oft die ersten beim Unfallort. "Die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht bei den ÖBB immer im Mittelpunkt. Deshalb haben wir unsere Railjets mit Defibrillatoren ausgestattet und unser Personal in der Anwendung der Geräte geschult, damit in Notfällen rasch geholfen werden kann", so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG.
Bereits seit Jahresbeginn sind der Wiener Hauptbahnhof, der Bahnhof Meidling sowie die Bahnhöfe Innsbruck und Wiener Neustadt mit insgesamt zehn Defis ausgestattet. Die Pilotphase soll drei Jahre andauern, danach werden die Ergebnisse evaluiert und das Projekt gegebenenfalls auf weitere Bahnhöfe ausgedehnt.
Sicherheitsmitarbeiter reanimierten Mann am Hauptbahnhof
Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigte sich erst vor zwei Wochen. So konnten Sicherheitsmitarbeiter der ÖBB zusammen mit der Polizei einem 57-jährigen Mann am Wiener Hauptbahnhof durch einen Defibrillator der ÖBB das Leben retten. (wapo)