Österreich

Oberösterreicher wird seit Freitag in Libyen vermisst

Heute Redaktion
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In Libyen wird seit Freitag ein Oberösterreicher vermisst. Der 39-Jährige hat für eine internationale Ölfeldmanagementfirma gearbeitet und war zuletzt am Al-Ghani-Ölfeld in Zentrallibyen tätig. Das Ölfeld ist von IS-Milizen überfallen worden.

In Libyen wird seit Freitag ein Oberösterreicher vermisst. Der 39-Jährige hat für eine internationale Ölfeldmanagementfirma gearbeitet und war zuletzt am Al-Ghani-Ölfeld in Zentrallibyen tätig. Das Ölfeld ist von überfallen worden.

Bei dem Angriff der islamistischen Terrormiliz sollen elf Sicherheitsleute ums Leben gekommen sein. Drei Männer sind geköpft und acht erschossen worden. Sieben Ausländer sind verschwunden. Darunter sind der Oberösterreicher, ein Tscheche und Kollegen von den Philippinen, aus Pakistan und aus dem Sudan, sie sind alle seit der Attacke am Freitag abgängig. Laut Außenamt besteht seither kein Kontakt mehr zu der Gruppe.

Die Extremisten haben auch große Teile der Anlage zerstört, die bisher rund 44.000 Barrel (Fass zu 159 Litern) Öl am Tag produziert hat.

Krisenstab einberufen

Die Angehörigen sind informiert worden. ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz hat einen Krisenstab einberufen. Er besteht aus Vertretern des Außen-, des Innen- und des Verteidigungsministeriums. Auch die österreichische Botschaft in Tunesien ist eingeschaltet, die Botschaft in Libyen ist wegen der bewaffneten Auseinandersetzungen geschlossen.

Derzeit befinden sich weitere 20 bis 30 Österreicher in Libyen. Sie arbeiten zum Großteil für Öl- und Sicherheitsfirmen. Alle sind informiert worden und sich über die gefährliche Situation im Land im Klaren, haben aber entschieden, trotzdem zu bleiben, daher ist auch keine Evakuierung geplant.
Das nordafrikanische Land versinkt seit dem Sturz Gaddafis 2011 immer weiter im Chaos. Erst vergangene Woche hatten IS-Kämpfer kurzzeitig zwei weitere Ölfelder nahe Al-Ghani erobert. Die Jihadisten nutzen den Streit zweier konkurrierender libyscher Regierungen für ihren Vorstoß im Land.