Österreich

Oberösterreicherin (26) stirbt bei Lawinenunglück

Heute Redaktion
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Am Kasberg (Bezirk Gmunden) ist Donnerstagnachmittag eine 26-jährige Oberösterreicherin bei einem Lawinenabgang tödlich verunglückt. Sie wurde von einem Großaufgebot an Rettungskräften nach rund einer Stunde gefunden, sämtliche Reanimierungsversuche blieben aber erfolglos. Die junge Frau erstickte hilflos unter einer gewaltigen Nassschnee-Lawine! Zwei weitere Sportler wurden ebenfalls mitgerissen: Sie konnten sich aber retten!

Kurz vor Mittag lösten die drei leichtsinnigen Wintersportler am Donnerstag im Skigebiet Kasberg die Tragödie aus: Die Ski- und Snowboardergruppe verließ trotz Lawinenwarnstufe 3 bis 4 die gesicherte Piste. Sie fuhren über den sogenannten Ochsenboden ab, eine extrem steile und anspruchsvolle, deshalb auch sehr gefährliche Abfahrt, schildert ein Alpinpolizist.

Beim Abfahren traten die drei Sportler plötzlich ein mehrere Hundert Meter breites Schneebrett los. Wie durch ein Wunder konnten die beiden Männer noch aus dem Gefahrenbereich  herausfahren, ihre Freundin hatte aber keine Chance mehr, es zu schaffen. Sie wurde erfasst und Hunderte Meter weit mitgerissen, sagt der Beamte. Die völlig geschockten Augenzeugen begannen sofort mit der Suche und alarmierten via Notruf die Einsatzkräfte. Das Rote Kreuz verständigte daraufhin die Bergrettung, eine Suchhundestaffel sowie zwei Notarzthelikopter.

Als die Frau nach rund einer Stunde aus dem Schnee geborgen wurde, nahm man zuerst noch an, dass sie das Unglück überlebt hatte. Sie wurde reanimiert, bald stellte sich aber heraus, dass man nichts mehr für sie tun konnte. Weil zu Beginn noch mehr Opfer unter dem gewaltigen Schneebrett vermutet wurden, suchten die Helfer weiter. Sie sind jedenfalls erschüttert: In so ein Gebiet ohne Lawinenausrüstung einzufahren gleicht einem Selbstmord!

Alle drei stammen aus der näheren Umgebung des Skigebiets. Die beiden Begleiter der Verschütteten entgingen den Schneemassen und konnten sich selbst aus dem Gefahrenbereich retten. Einsatzleiter Martin Trautwein bestätigte erste Vermutungen, dass die Getötete ohne Lawinenpiepser unterwegs war.

Weiteres Lawinenunglück in Tirol

Auch in Tirol hat ein Lawinenabgang möglicherweise zwei Verschüttete gefordert. Nach ersten Informationen der Bergrettung war vorerst eine Suchaktion nach zwei Tourengehern im freien Skiraum in Achenkirch (Bezirk Schwaz) im Gang. Im Einsatz standen mehrere Bergretter, Alpinpolizei und ein Rettungshubschrauber.

APA/red