Wirtschaft

OECD schimpft: Österreich lahmt bei Digitalisierung

Vieles im neuen Österreich-Länderbericht der OECD ist positiv. Nur bei der Digitalisierung haben wir Nachholbedarf.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Istock

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am Montag ihren aktuellen Österreich-Länderbericht vorgestellt.

Daraus geht hervor: Die österreichische Wirtschaft wächst seit vergangenem Jahr wieder kräftig. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) sagt für das Jahr 2017 ein Plus des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 2,4 Prozent voraus.

Die OECD emfpiehlt der Regierung angesichts der positiven Wirtschaftslage Reformen im Bildungs-, Gesundheits- und Pensionssystem sowie der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben. Dadurch könne das potenzielle Wachstum gesteigert werden.

Digitalisierung nicht so gut

Als Nachzügler wird Österreich hingegen beim Thema Digitalisierung betitelt. Das Land würde sich langsamer an die globale digitale Revolution anpassen als andere Länder, heißt es in dem Bericht.

Und: Die Kluft zwischen den Vorreitern in Skandinavien und Österreich würde sich eher noch vergrößern, fürchtet die stellvertretende OECD-Generalsekretärin Mari Kiviniemi.

Um diese Lücke zu schließen empfiehlt die OECD unter anderem die bereits definierte "Digital Roadmap" der Regierung stärker zu forcieren und auch kleine Unternehmen zu fördern.

Effektiverer Datenschutz, Cybersicherheit, Verbraucherschutz und ein aktualisiertes Arbeitsrecht sind ebenfalls notwendig.

Im Rahmen der Präsentation am Montag räumte Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) ein, dass es vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Nachholbedarf gäbe.

Tablets in der Klasse

Leichtfried betont, dass vor allem in den Schulklassen eine "radikale Wende" stattfinden muss. Laptops und Tablets in jeder Klasse sind etwas, das auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) gefordert hat. Programmieren sei die nächste Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen. (csc)