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ÖFB-Schreck Dumfries ist der beste Scorer der EM

Denzel Dumfries war bei allen fünf Niederlande-Toren direkt beteiligt. Der Rechtsverteidiger drückt der EURO seinen Stempel auf.

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Denzel Dumfries beim Torjubel gegen die Ukraine.
Denzel Dumfries beim Torjubel gegen die Ukraine.
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Die Niederlande verfügt über ein regelrechtes Starensemble, doch weder Captain Georgino Wijnaldum, Barça-Spielmacher Frenkie de Jong noch Ballzauberer Memphis Depay spielten sich an dieser EM bislang derart in den Fokus wie der Rechtsverteidiger im Oranje-Team.

Die Rede ist von Denzel Dumfries, der nicht nur seinen Vornamen Hollywood-Star Denzel Washington verdankt, sondern in den ersten beiden EM-Auftritten der Niederländer ebenfalls filmreife Leistungen ablieferte. Im Gegensatz zu seiner Rolle bei der PSV Eindhoven, wo Dumfries als Rechtsverteidiger in einer Viererkette primär in der Defensive gefordert ist, bekommt er unter Bondscoach Frank de Boer die Gelegenheit, in einem 3-5-2-System die rechte Seite zu beackern und damit sich auch offensiv vermehrt einzuschalten.

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    Österreich musste sich bei der Fußball-EM Holland mit 0:2 geschlagen geben. "Heute" analysiert die Teamspieler in der Einzelbewertung.
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    Tempo-Rushes und Torgefahr

    Das diese Abwendung vom traditionellen 4-3-3-Mantra der Niederländer erfolgreich für das ganze Team und speziell für Dumfries selber sein kann, bewiesen die ersten beiden Auftritte der Elftal an der EM. Im ersten Spiel gegen die Ukraine leitete Dumfries’ scharfe Hereingabe das 1:0 von Wijnaldum ein, beim 2:0 klärten die Ukrainer ein Tempo-Dribbling von ihm nur ungenügend direkt vor die Füße von Wout Weghorst. Für den Siegtreffer zum 3:2 für teilweise entfesselt aufspielende Niederländer war der Shootingstar dieser EM dann gleich selbst besorgt: Kurz vor Schluss beförderte Dumfries das Leder mit einem Kopfball in die Maschen.

    Im zweiten Gruppenspiel stand der 25-Jährige dann erneut im Zentrum des Geschehens. Schon nach zehn Minuten war Dumfries gedankenschnell zur Stelle und holte gegen David Alaba einen Elfmeter heraus, nachdem ihm Österreichs Star auf den Fuß getreten war. Für das 2:0 war dann Dumfries höchstpersönlich zuständig, als er erst von der Mittellinie zu einem 50-Meter-Sprint ansetzte und am Ende das Zuspiel von Donyell Malen mustergültig über die Linie drückte.

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      Das ist Österreichs Kader für die EM-Endrunde 2021.
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      Der fünfte niederländische Treffer an dieser EM war zugleich der fünfte mit Beteiligung von Dumfries, auch wenn die Uefa ihm für die ersten beiden Tore gegen die Ukraine offiziell keinen Assist gutschreibt. Dass ein Niederländer gleich in seinen ersten beiden EM-Spielen jeweils ein Tor schießt, gab es zuvor erst einmal. Der frühere Topstürmer Ruud van Nistelrooy traf bei der EM 2004 in Portugal dann sogar in den drei Vorrundenpartien insgesamt vier Mal.

      Landet Dumfries nach der EM bei den Bayern?

      Dass Dumfries normalerweise nicht unbedingt der Torjäger vom Dienst ist, zeigt der Blick auf seine Scorerwerte in der abgelaufenen Saison in der Eredivise. Für den Klub erzielte der Rechtsverteidiger in 30 Spielen bloß zwei Treffer, so viele wie er bei der EM bereits nach zwei Begegnungen.

      Ob Dumfries auch nächste Saison noch sein Geld in der niederländischen Liga verdient, ist nach seinen glanzvollen Auftritten im europaweiten Schaufenster fraglich. Gerüchten zufolge soll sich der laufstarke Abwehrspieler mit Offensivdrang bereits in die Notizbücher von Inter Mailand und Bayern München gespielt haben.

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        Das ÖFB-Team schlägt Nordmazedonien zum EM-Auftakt mit 3:1. Hier bewertet <em>"Heute"</em> die Truppe von Teamchef Franco Foda.
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