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ÖFB-Team zum WM-Quali-Auftakt ohne Stars

Das österreichische Nationalteam muss zum Auftakt der WM-Quali schwer ersatzgeschwächt antreten.

Sebastian Klein
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David Alaba
David Alaba
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Das ÖFB-Team spielt am 25. März sein erstes Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2022 in Schottland. Das gab der Verband am Montag bekannt. Damit verzichtete das Team auf die Möglichkeit, einen Ausweichort zu beantragen.

Die Entscheidung hat auf die Auswahl von Teamchef Franco Foda weitreichende Folgen. Der Großteil der Deutschland-Legionäre wird von den Vereinen keine Freigabe erhalten. Gemäß der Corona-Maßnahmen in Deutschland müssten sie nach einer Rückkehr aus Großbritannien 14 Tage in Quarantäne und würden so im Bundesliga-Betrieb ausfallen.

Im November nominierte Foda zuletzt 18 Deutschland-Legionäre für seinen Kader. Fallen David Alaba, Marcel Sabitzer, Martin Hinteregger und Co. aus, muss der ÖFB in Schottland wohl mit einem Rumpfteam antreten.

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    Die legendärsten ÖFB-Legionäre 
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    gepa-pictures.com, Imago Images

    Der ÖFB begründet seine Entscheidung:

    Ein Antrag auf Platztausch hätte von der FIFA genehmigt werden müssen, zudem hätte diese Variante eine Ausnahmegenehmigung für die Delegation aus Schottland zur Landung auf österreichischem Gebiet zur Voraussetzung gehabt. Derzeit gilt ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien. In diesem Szenario hätte die ÖFB-Elf im September innerhalb weniger Tage drei Auswärtsspiele in Moldawien, Israel und Schottland bestreiten müssen, was mit erheblichen Reisestrapazen verbunden gewesen wäre. Darüber hinaus besteht die berechtigte Hoffnung, im September im wichtigen Rückspiel gegen Schottland wieder auf die Unterstützung des Heimpublikums im Stadion setzen zu können.

    Keine Option wäre gemäß den Auskünften der internationalen Verbände FIFA und UEFA eine Variante gewesen, wonach das für 25.03.2021 terminisierte Spiel – unter Wahrung des Heimvorteils für Schottland – auf einen neutralen Spielort verlegt werden könnte. Der schottische Verband hat im Dialog mit dem ÖFB zwar Verständnis für die Situation geäußert, jedoch trotz der erläuterten Abstellprobleme auf Glasgow als Spielort bestanden.

    Geschäftsführer Bernhard Neuhold: "Wir mussten uns für eine von zwei nicht zufriedenstellenden Optionen entscheiden. Das haben wir nach Abwägung aller Parameter getan. Wir haben mit allen beteiligten Stellen einen engen und konstruktiven Dialog geführt, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken."

    Foda: "Es gab in dieser Situation keine zufriedenstellende Option. Wir haben unsere Entscheidung mit Blick auf die gesamte Qualifikations-Kampagne getroffen. Bei einem Tausch des Heimrechts hätten wir im September drei logistisch herausfordernde und strapaziöse Auswärtsspiele innerhalb eines Lehrgangs in Moldau, Israel und eben Schottland bestreiten müssen. Zudem hoffen wir im Herbst wieder auf einen echten Heimvorteil mit unseren Fans im Rücken. Für uns ist wichtig, dass die Entscheidung getroffen ist. Jetzt gilt es den Fokus auf die Dinge zu legen, die wir beeinflussen können."

    Abschließend sei festgehalten, dass der ÖFB unverändert alles versuchen wird, im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten eine Abstellung für die in der deutschen Bundesliga unter Vertrag stehenden Spieler zu erwirken. In diesem Zusammenhang wurde heute ein Brief an alle deutschen Vereine übermittelt, der zum einen die strengen Präventions- und Hygienemaßnahmen im Rahmen des Lehrgangs unterstreicht und zum anderen nochmals das Ersuchen an die Klubs transportiert, im Doppelpass mit den lokalen Gesundheitsbehörden Ausnahmegenehmigungen für die Legionäre zu erwirken.

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