Fussball

ÖFB-Vorwürfe: "Inakzeptabel, was jetzt dort los ist!"

ÖFB-Boss Gerhard Milletich ist wegen der Inseraten-Affäre angezählt, das Präsidium gespalten. Für Ex-Liga-Chef Georg Pangl ein unhaltbarer Zustand.

Heute Redaktion
ÖFB-Boss Gerhard Milletich steht in der Schusslinie
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GEPA

Georg Pangl kennt den Fußball aus dem Effeff. Von 1986 bis 2002 war er beim ÖFB, erst Jugendsekretär, später Team-Manager der U21- und A-Nationalmannschaft. Die nächsten zwei Jahre organisierte der Burgenländer bei der UEFA die Champions-League-Finalspiele 2003 und 2004. Danach heuerte er bei der österreichischen Bundesliga an, war knapp zehn Jahre Vorstand. 2024 soll er Präsident des Burgenländischen Fußballverbandes werden – später vielleicht sogar einmal ÖFB-Boss. Die aktuellen Zustände im Präsidium gefallen dem 57-jährigen gar nicht.

"Was jetzt dort los ist, ist inakzeptabel", sagt Pangl bei "Sky". "Es ist immer eine Möglichkeit da, dass man freundlich hallo sagt und eine Verbindung herstellt – das ist für mich auch das Um und Auf. Man muss sich die Hände reichen, im ÖFB-Präsidium gibt es nur ein Miteinander."

Feuer am Dach beim ÖFB

Problem: Seit Bekanntwerden der Vorwürfe an Gerhard Milletich, er hätte sein Ehrenamt dafür benützt, um bei ÖFB-Sponsoren Inserate für seine privaten Unternehmen zu lukrieren, ist verstärkt Feuer am rot-weiß-roten-Dach. Vor allem die Verbandschefs aus Salzburg, Oberösterreich und Tirol schießen scharf gegen den Präsidenten. Die Fronten sind verhärtet, wobei Milletich schon früher bei den Kollegen in der Kritik stand. Dabei hatte er klargemacht, dass es nicht seine Aufgabe sei, das Präsidium zusammenzuführen.

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    Für Pangl unverständlich. "Wenn er sagt, es ist nicht seine Aufgabe, die Herrschaften zusammenzuführen, dann würde ich meinen: 'Es ist doch ein Teil der Aufgabe. Aber wenn es so abdriftet, dass man gegeneinander arbeitet, dann haben wir den Status quo. Es kann nur ein Miteinander sein. Man müsste alles daran setzen, von allen Beteiligten und sich irgendwo einmal einsperren und dann machen wir den Rauchfang und wenn es passt, steigt der weiße Rauch auf. Man müsste sich bemühen, diese Einheit wiederherzustellen, damit man wieder eine halbwegs tragbare Basis hat, weil es geht um die Sache und nicht um Personen und Egos'."

    "Muss dankbar sein, dass man Red Bull Salzburg hat"

    Verbesserungsbedarf sieht Pangl auch bei den sportlichen Leistungen der Liga-Klubs. "Man muss froh und dankbar sein, dass man Red Bull Salzburg hat, wenn man sieht, wie viele Punkte sie für die 5-Jahres-Wertung gemacht haben. Wenn man die wegzählt, wären wir gefühlt irgendwo auf Rang 31. Und wenn es sich nicht bessert, dann werden wir abdriften und uns den Champions-League-Fixplatz wieder vorstellen und wünschen können. Wir können nur hoffen und wünschen, dass die anderen Teams ein bisschen besser arbeiten und einfach mehr auf den Endzweck aus sind."

    Zum Abschneiden im Europacup: „Gegen einen israelischen Klub, bei allem Respekt, darfst du nicht 0:4 untergehen. Da sind wir dann schon Meister in der Opferrolle und beim Lamentieren und was nicht alles der Grund ist, warum man nicht reüssiert hat. Da habe ich ein bisschen Sorge, wenn man nicht das Blatt wendet.“