Niederösterreich

ÖGK NÖ-Chef ist sauer über "Taschengeld für Pfleger"

Während Pfleger in Ausbildung 400 Euro erhalten, bekommen Polizisten 1.800 Euro. Diesen Gehaltsunterschied findet Günter Steindl nicht gerecht.

Tanja Horaczek
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Pflegekräfte verdienen oft viel zu wenig.
Pflegekräfte verdienen oft viel zu wenig.
iStock

Ein Jobinserat der Landespolizei Niederösterreich stößt SP-Funktionär und Krankenkassen-Chef Günter Steindl aus NÖ sauer auf. Grund: Im Jobangebot steht, dass Grenzpolizisten schon währender der Ausbildung 1.894 Euro verdienen. "Unsere Pflegekräfte verdienen in der Ausbildung gerade einmal 420 Euro oder müssen sich oft ihre Kurse selbst bezahlen", teilt Steindl mit.

Krankenkassa-Chef Günter Steindl fordert einen höheren Lohn für Pflegekräfte.
Krankenkassa-Chef Günter Steindl fordert einen höheren Lohn für Pflegekräfte.
Privat/SPÖ

Ist die Pflege-Ausbildung weniger wert?

Er weiß, dass Grenzpolizisten wichtig sind: "Bei der Ausbildung die fünf Monate dauert verdient man schon ein volles Gehalt."  Anders sieht es in den Pflegeberufen aus. "Ist uns diese Ausbildung weniger wert?", fragt sich Steindl. Er fordert daher, dass dieses "Taschengeld für Pfleger" sofort geändert werden muss. Dieser eklatante Gehaltsunterschied - welcher auch im Elementaren Bereich zu finden ist - darf laut Steindl nicht sein. 

Pflegeberufe in Teilzeitbeschäftigungen gedrängt

Auch Markus Bina, Leiter der Sozialstation Volkshilfe Pielachtal und Betriebsrat bei der Volkshilfe Niederösterreich sieht die Sachlage ähnlich. "Die unterschiedlichen Berufe von Diplomierten Krankenpfleger bis hin zu sozialen Alltagsbegleitern werden in Teilzeitbeschäftigungen gedrängt. Somit gehören sie immer zu der Gruppe der Geringverdienern." Laut ihm wäre es wichtig, dass die Fördergeber wie das Land Niederösterreich mehr Geld zur Verfügung stellt um die Arbeitszeit in der Pflege auf 35 Stunden zu reduzieren, die Löhne massiv zu erhöhen um so nachhaltig die Arbeitsbedingungen zu verbessern.