Politik

Österreich schrumpfen Corona-Impfdosen weg

Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober drohen die von AstraZeneca erwarteten Liefermengen im Februar deutlich kleiner zu werden.

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
apa/picturedesk

"Wir haben immer gewusst, dass das Tempo der Impfungen in der EU und Österreich von dem Termin der Marktzulassungen der einzelnen Produkte sowie von Lieferterminen und Liefermengen abhängig ist. Die gestrigen Informationen von AstraZeneca auf starke Lieferverzögerungen auf Grund von großen Produktionsproblemen sind ein Rückschlag für alle EU-Länder, auch für Österreich. Klar scheint, dass die von AstraZeneca erwarteten Liefermengen im Februar deutlich kleiner zu werden drohen: von geplanten 650.000 auf 340.000 Dosen", so Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Noch größer drohe die Verringerung aber im März zu werden, geplant wären für dieses Monat 1,1 Millionen Dosen gewesen. Die Detailsumme sei hier noch nicht fixiert. Auf die aktuelle derzeitige Impftätigkeit habe dies laut dem Gesundheitsminister jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen. Alle für die nächsten Tage geplanten Impfungen könnten konsequent umgesetzt werden. Aktuell wurden 169.000 Impfungen bereits durchgeführt. Parallel zur Impfung von Menschen über 80 sowie Mitarbeiter aus den Gesundheitsberufen werden bis spätestens Ende Februar vor allem als erste Priorität die Impfungen von Bewohner und Mitarbeiter aus den Alten- und Pflegeheimen abgeschlossen.

"Österreich wird keine Experimente riskieren"

Anschober: "Damit wird das erste Ziel, der Schutz der vulnerabelsten Bevölkerungsgruppe, wie geplant zeitnah umgesetzt werden und die Zahl der Todesfälle stark verringert werden können." Selbstverständlich werden alle gelieferten Vials auch schon jetzt möglichst gut genützt und möglichst viele Dosen lukriert – es sind im Regelfall sechs. Leichte Verschiebungen beim Verabreichen der zweiten Dosis sind möglich, aber lediglich im von den Zulassungsbescheiden gegebenen Vorgaben zwischen 19 und 42 Tagen nach der Erstimpfung von BioNTech/Pfizer.

"Österreich wird hier mit Sicherheit keine Experimente riskieren. Am Wichtigsten sind nun die konsequente Fortsetzung der Impfungen mit den zur Verfügung stehenden Impfmengen sowie Verhandlungen der EU mit AstraZeneca über die raschestmöglichen und größtmöglichen Liefermengen. Vieles konnte nach den gestrigen Ankündigungen von AstraZeneca ja von der Lieferfirma noch nicht endgültig geklärt werden: die konkreten Liefermengen im März, der Zeitpunkt des Nachholens der verringerten Lieferungen aus dem ersten Quartal. Das Problem liegt bei den mangelnden Produktionsmengen des Unternehmens", stellte der Gesundheitsminister weiter klar.

"Versuchen Verzögerungen mit aller Kraft zu vermeiden"

Die EU müsse und werde jetzt verhandeln, wie AstraZeneca trotzdem seine zugesagten Liefermengen garantieren könne. Die EU wird für jede einzelne zugesagte Dose kämpfen, damit sie raschestmöglich nach Österreich und in die anderen Mitgliedsstaaten kommt, so Anschober. "Informationen über die konkreten Liefermengen erwarten wir kommende Woche". Auf Basis dieser Informationen werde man dann im Lauf der Woche die zeitliche Abfolge des Impfplans überprüfen. "Durch mehrere bereits erarbeitete Varianten des Impfplans sind wir auf Veränderungen gut vorbereitet".

Ob und in welchem Ausmaß es zu Verzögerungen im Impfplan kommen müsse, könne erst nach dem Vorliegen der Ergebnisse dieser Verhandlungen gesagt werden. "Wir versuchen, derartige Verzögerungen mit aller Kraft zu vermeiden", erklärt Anschober.

"Schließlich hat sich gezeigt, dass die großen Zukäufe, die Österreich in den vergangenen Wochen zusätzlich verwirklicht hat – 5,7 Mio. Dosen von BioNtech/Pfizer – eine sehr gute Entscheidung waren. Damit haben wir mehrheitlich – 11,1 Mio. Dosen – von BioNtech/Pfizer – und maximal 6 Mio. Dosen von AstraZeneca beschafft", so der Gesundheitsminister, der auch auf rasche Genehmigungen der weiteren weit fortgeschrittenen Impfstoffe – etwa von Johnson und Johnson und CureVac – hofft.

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