Politik

Österreich sperrt Luftraum für russische Flugzeuge

Österreich zieht nach und sperrt seinen Luftraum für russische Flugzeuge. Damit reagieren Kanzler Nehammer und Ministerin Gewessler auf Kritik. 

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Ab 15 Uhr dürfen in Österreich keine russischen Flieger mehr landen.
Ab 15 Uhr dürfen in Österreich keine russischen Flieger mehr landen.
Bild: picturedesk.com/APA

Wie "Heute" berichtete, kritisierten die NEOS in Person von Douglas Hoyos scharf, dass trotz des Krieges weiterhin Flugzeuge der russischen Airline "Aeroflot" in Österreich landen dürfen. Keine 24 Stunden nach der Kritik der Oppositionspartei hat man im Verkehrsministerium reagiert. 

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Wie die Grüne Umwelt- und Verkehrsministerien Leonore Gewessler auf Twitter mitteilte, sperrt Österreich nun seinen Luftraum für alle russischen Flugzeuge. Gemeinsam mit anderen EU-Ländern hätte man diesen Schritt in die Wege geleitet.

15 Uhr als Starpunkt

Bundeskanzler Karl Nehammer machte es nun fix: "Auch Österreich wird ab 15 Uhr seinen Luftraum und seine Flughäfen für russische Flugzeuge sperren", schrieb er auf Twitter. "Wir tun alles, um Vladimir Putin zu zeigen, dass wir seine Invasion in die Ukraine nicht akzeptieren!"

"Flugzeuge, die in Russland registriert sind, russischen Bürger:innen gehören oder von diesen gechartert werden, dürfen dann nicht mehr in den Österreichischen Luftraum einfliegen oder auf Österreichischen Flughäfen landen", konkretisierte Gewessler. "Wir haben immer ganz deutlich gesagt: Wir werden konsequent und entschlossen auf die russische Invasion antworten. Die Luftraumsperre ist ein wichtiger Teil dieser Antwort."

Weitere Sanktionen am Nachmittag

Neben Österreich haben sich auch Deutschland, Italien und die Niederlande an der Sperre des Luftraums beteiligt. Das erste europäische Land, das diesen Schritt gegangen ist, war am Freitag bereits Großbritannien. Russland reagierte dabei sehr verärgert auf den Schritt und kündigte an, dass auch Flugzeuge der britischen Fluglinie "British Airways" nicht mehr russischen Luftraum betreten dürfen.

Die Sperre des Luftraums ist nun die nächste Sanktionsstufe, die Europa gegen Russland verhängt. Erst gestern wurde bekannt, dass das Aggressor-Land vom internationalen Bezahlsystem "SWIFT" ausgeschlossen wird, zuletzt hatte Deutschland diesen Schritt noch blockiert. Die politischen und wirtschaftlichen Sanktionen isolieren Russland nun stetig von der internationalen Gemeinschaft.

Noch am Sonntagnachmittag wird ein weiteres, virtuelles Treffen der EU-Außenminister stattfinden. Erwartet wird, dass eine dritte Runde an Sanktionen gegen Russland beschlossen wird. Allen voran steht wohl eine Sperre des EU-Luftraums für russische Flugzeuge. Weitreichendere Maßnahmen sind natürlich nicht auszuschließen. Auch der SWIFT-Ausschluss könnte damit offiziell werden.

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