Politik

Pool-Hammer: Wasser zu knapp, bereits erste Füll-Verbot

Die SPÖ schlägt Alarm, in Österreich werde Trinkwasser knapp. In ersten Orten würden bereits Verbote zum Pool-Befüllen und Garten-Gießen umgesetzt.

Rene Findenig
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Einige Schwimmbäder erhalten nun Beschränkungen beim Befüllen - es ist zu trocken, Wasser zu knapp.
Einige Schwimmbäder erhalten nun Beschränkungen beim Befüllen - es ist zu trocken, Wasser zu knapp.
Johanna Schlosser / picturedesk.com

In Österreich wird es eng mit dem Trinkwasser. Deswegen rief die SPÖ am Montag zur Pressekonferenz in Wien mit dem Titel "Drohende Trinkwasserknappheit in Österreich" mit Konsumentenschutzsprecher Christian Drobits, Landwirtschaftssprecherin Cornelia Ecker und Helmut Herlicska vom Wasserleitungsverband Burgenland. Die Kernaussage: Trinkwasser in Österreich sei bereits jetzt knapp und werde in Zukunft immer knapper, vor allem heuer drohe in Wasser-Hinsicht ein harter Sommer im Land.

"Einerseits die trockenen Sommer, der Klimawandel zeigt Spuren, indem die Brände mehr werden, indem auch die Natur mit Katastrophen und Überschwemmungen sich zeigt und dabei spiegelt sich ein Bereich wider, der seit Monaten bei uns in den Entschließungsanträgen auch von meiner Seite aus behandelt wird, aber immer wieder von der Regierungsseite beiseite geschoben wird", so Drobits. "Ohne wirklich eine Panik zu erzeugen" müsse man laut dem Konsumentensprecher festhalten, "dass gerade dieser Sommer, ein strenger Sommer hinblicklich Wasserknappheit werden wird".

Gießverbot im Garten bereits aktiv

Derzeitige Situation sei laut Drobits, dass es schon bald im Sommer zu Engpässen komme werde und es in gewissen Regionen bereits jetzt ein Verbot zum Gießen des Gartens gebe. Die SPÖ habe bereits mehrmals gefordert, Trinkwasser und die Versorgung verfassungsrechtlich abzusichern, passiert sei aber "gar nichts", entsprechende Anträge würden vertagt, so Drobits. "Wir wissen, dass der Grundwasserspiegel stark sinken wird und das 2050 für die nächste Generation – und ich habe selber einen Sohn, der sechs Jahre alt ist – bedrohlich ist", so der SPÖ-Abgeordnete.

Trinkwasser müsse "oberste Priorität" haben vor Industrie und Landwirtschaft, so Drobits. Die Bundesregierung habe dies zwar in ihrem Regierungsprogramm stehen, es sei aber weiter "die Handbremse angezogen" und die SPÖ berfürchte, dass der Konsument auf der Strecke bleibe. Industrie und Agrarwirtschaft sollen laut Drobots Wasserzähler verpflichtend nutzen müssen, weil es bisher eine schlechte Datenlage zur Wassernutzung gebe. Zustimmung kam von Landwirtschaftssprecherin Ecker, es dürfe keine Nutzungskonflikte beim Trinkwasser in der Bevölkerung und in der Landwirtschaft geben.

Experte bestätigt Wasserknappheit in den Regionen

Die SPÖ bringe laut Ecker weiter viele Anträge zur Wassersicherheit ein, denn es gebe eine Reihe von Fragen zu klären – etwa, dass Bauern mit dem Umgang mit Wasser geschult werden müssten, es neue Ideen zur Bewässerung brauche, man überdenken müsse, welche Kulturen noch angebaut werden könnten und wie man zu trockenheitsresistenten Kulturen komme. Zurückhaltung herrschte dagegen beim Wasserexperten Herlicska, der "ein Fragezeichen" hinter die "drohende Trinkwasserknappheit in Österreich" stellte. Er gehe nicht davon aus, dass man in ganz Österreich heuer eine massive Wasserknappheit erleben werde.

Was der Experte aber bestätigte: In einigen Regionen könne sehr wohl zu dramatischer Knappheit kommen, exponiert seien dabei etwa das Nordburgenland und das angrenzende Niederösterreich, wo mittlerweile ein "mittlerer Jahresniederschlag" fehle. Die Grundwasserstände wären hier kontinuierlich abgesunken, in Wiener Neustadt im Vergleich zum Höchststand um elf Meter. In diesen Regionen müsse sorgfältiger mit dem Wasser gewirtschaftet werden und es komme zu Maßnahmen wie Bewässerungsverboten. Die Trinkwasserversorgung müsse abgesichert werden, so der Experte. Deswegen werde in einem ersten Schritt bei Knappheit die Bewässerung reduziert oder verboten. Außerdem ein Vorschlag: Bewilligungen für die Wasserversorgung sollen von 30 auf zumindest 45 Jahre bewilligt werden und Trinkwasserprojekte sollen Vorrang bei der Bewilligung vor landwirtschaftlichen Projekten bekommen. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com